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COVID spaltet Slowenien

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Berichte Slowenien

Slowenien zählt zu den Ländern in der EU, in denen der Widerstand gegen eine Corona-Impfung besonders groß ist. Nach einer Umfrage des Gallup-Instituts ist die slowenische Bevölkerung in dieser Frage tatsächlich gespalten. 48 Prozent sagen demnach nein, 49 Prozent ja. Groß ist auch der Widerstand gegen Corona-Schutzmaßnahmen, die die Regierung angeordnet hat. Nach Umfragen ist spaltet Corona die slowenische Gesellschaft tatsächlich, ein Gegensatz, der auch bereits zu zwischenmenschlichen Konflikten geführt hat.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Kamera: Andrej Suvacarov,

Schnitt Mica Vasiljevic

Insert1: Andraz Zorko, Meinungsforscher in Slowenien

Insert2: Janez Poklukar , slowenischer Gesundheitsminister

Insert3: Andraz Zorko, Meinungsforscher in Slowenien

Gesamtlänge: 2‘40

Slowenien ist der Staat im ehemaligen Jugoslawien, indem die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen am stärksten sind. Protestaktionen verliefen sowohl friedlich, doch es kam auch zu massiven Ausschreitungen wie Anfang Oktober im Zentrum von Laibach. Nach Umfragen spielt bei der Impfbereitschaft vor allem das Alter eine Rolle, nicht aber die Bildung oder das Stadt-Land-Gefälle. Die Spaltung der slowenischen Gesellschaft geht aber weit über die Haltung zur Corona-Impfung hinaus:

Andraz Zorko Meinungsforscher in Slowenien

4'37'4 - Spaltung durch 3G und Angriffe – 5‘36‘8

"Das beste Beispiel ist die Haltung zur drei-G-Regelung, die die Regierung vor einigen Wochen verschärft hat; das hat in einem Teil der Bevölkerung eine große Wut ausgelöst. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die Bürger gespalten sind; eine Hälfte unterstützt diesen Beschluss, die andere Hälfte lehnt ihn ab. Dabei muss ich betonen, dass mehr als ein Drittel ganz entschieden dagegen ist.“

In Slowenien zählt die Impfbereitschaft zu den niedrigsten in der EU zählt. Nach Umfragen sind 12 Prozent der Bürger kompromisslose Gegner einer COVID-Impfung, während 20 Prozent schwanken. Diese Impfskepsis geht offensichtlich weit über Corona hinaus:

10‘10‘8 - Warum niedrigere Impfbereitschaft – 11‘06‘3

"Slowenien hat es wahrscheinlich nicht ausreichend geschafft, seinen Bürgern die Bedeutung der Impfung klar zu machen. Bei der Grippe haben wir nur eine Impfrate zwischen sechs und acht Prozent der Bevölkerung erreicht; das ist einer der niedrigsten Werte in Europa. Der zweite Grund ist der Individualismus; daher betonen wir, dass uns die Epidemie zu einem gemeinsamen Ziel verbinden muss, so wie 1990, als wir uns für die Unabhängigkeit entschieden haben."

Offensichtlich ist, dass in Slowenien ein beträchtliches Misstrauen gegenüber dem Staat und seinen Politikern besteht. Ob eine Kampagne über die Medien daher noch Erfolge bringen kann, ist mehr als fraglich:

13'42'4 - Versäumte Gelegenheit in Slowenien und Schwankende - 14'48

"Die entscheidende Gruppe macht etwa ein Fünftel der Einwohner aus, das sind jene, die schwanken und keine erklärten Gegner sind. Sie kann man nicht durch Kampagnen beeinflussen, sondern nur durch einen individuellen Zugang. Das einzige Medium, der sie beeinflussen könnte, ist das aus dem sie ihre falschen Informationen und Quasi-Argumente beziehen, und das ist Facebook."

In Slowenien haben 80 Prozent der volljährigen Bevölkerung einen Zugang zu Facebook, das am Höhepunkt der Pandemie einer der drei wichtigsten medialen Quellen über Corona war.

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