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Slowenien und COVID19

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Berichte Slowenien

Slowenien ist von der Corona-Krise nun massiv betroffen. Mehr als 1000 Neuinfizierungen, registrierte vorgestern das zwei Millionen Einwohner zählenden Land. Die Regierung reagierte mit drastischen Maßnahmen; in 11 von 12 Regionen dürfen die Bewohner ihre Region nur bei triftigen Gründen verlassen, Kinos und Theater müssen heute schließen und auch Gaststätten und Kaffees sind zu. In der Nacht gilt ab 21 Uhr eine Ausgangssperre.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Kamera: Andrej Suvacarov, Schnitt Mica Vasiljevic

Insert1: Janez Poklukar, Universitätsklinik in Laibach

Insert2: Janez Poklukar, Universitätsklinik in Laibach

Gesamtlänge: 2'13

Am späteren Abend gleicht Laibach wegen der Ausgangssperre einer Geisterstadt; das Nachleben ist völlig zum Erliegen gekommen. Doch auch am Tag sind die Spuren der Corona-Krise deutlich sichtbar. Die Masse der Kaffees und Restaurants ist geschlossen, die wenigen die offen haben, bieten Getränke und Speisen nur zum Mitnehmen an. Einen Grund für den starken Anstieg der Infektionen sehen Experten in Touristen, die ihren Urlaub in Kroatien verbracht haben; dadurch seien viele Fälle importiert worden. Doch das ist nicht der einzige Grund:

"Wahr ist, dass wir es uns in jüngster Zeit nicht leisten konnten, die Wirtschaft und das Leben völlig einzuschränken; daher waren die Maßnahmen vielleicht nicht so effektiv, wie wir uns das vorgestellt haben. Der zweite Grund besteht darin, dass die Einwohner im Gegensatz zur ersten Welle vielleicht die empfohlenen preventiven Maßnahmen zu wenig befolgt und nicht nicht richtig verstanden haben, in welchem Umfang eine Ausdehnung der Epidemie droht."

Die Belastungen für das Gesundheitswesen sind nun enorm wie das Beispiel der Universitätsklinik in Laibach zeigt. In den vergangenen sechs Wochen hospitalisierte die Klinik so viele Patienten wie im ersten Halbjahr insgesamt.

"Die größte Herausforderung für das Klinische Zentrum besteht im Personalmangel. Wir behelfen uns damit, dass wir ausländisches Personal anstellen, pensionierte Krankenschwestern reaktivieren sowie Studenten und Freiwillige mobilisieren."

Gut gehalten haben sich bisher die Schulen, denn es gab nur wenige Fälle. Trotzdem gelten einschneidende Maßnahmen. Etwa 100.000 Schüler werden derzeit im Fernunterricht zu Hause durch den Einsatz von Online-Plattformen sowie Computern mit Kameras unterrichtet. Im Winter könnte die Ausbreitung des Virus noch stärker werden. Eine tatsächliche Entspannung erwarten Experten erst im Frühling; dann werde es hoffentlich auch einen Impfstoff geben, der wirklich sicher und allen zugänglich sei.

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