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Vorläufige Tourismusbilanz in Slowenien

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Berichte Slowenien

In Slowenien entfiel im Vorjahr beim Fremdenverkehr fast die Hälfte aller Nächtigungen auf die drei Sommermonate. Doch wegen der Corona-Krise fehlen heuer Gäste aus Übersee und Skandinavien; außerdem fiel der Kongresstourismus völlig aus, der ebenfalls ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Aufgebessert wird die Tourismusbilanz der ersten sieben Monate durch einen starken Zuwachs an heimischen Gästen. Sie erhielten durch Gutscheine der Regierung starke Anreize, die bei Tourismusbetrieben unbürokratisch eingelöst werden können. Auch in Slowenien ist derzeit noch unklar, wie der Fremdenverkehr im Winter ablaufen wird; einerseits steigen die Corona-Zahlen im Land selbst, andererseits hängt auch die Wintersaison von der Lage in ausländischen Märkten ab.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien

Kamera: Andrej Suvacarov, Schnitt: Mica Vasiljevic

Insert1: Milos Azman, Leiter der Zipline

Insert2: Maja Pak, Slowenische Tourismus-Organisation

Gesamtlänge: 2’35

Diese Zipline über den Fluss Sava Dolinka zählt zu den Tourismusattraktionen im Raum Bled. Insgesamt sieben Drahtseile sind über den Fluss gespannt; die Gesamtlänge beträgt vier Kilometer. Eine Fahrt kostet 60 Euro, für Kinder und Gruppen ab 10 Personen gibt es Ermäßigungen. Auch die Zipline spürt die Corona-Krise; zwar ist die Zahl der Slowenen deutlich gestiegen, die sich dieses Vergnügen leisten; doch sie konnten das Ausbleiben ausländischer Touristen nicht kompensieren; mit 50 Prozent weniger Benutzern rechnet der Betreiber der Zipline, die vor drei Jahren errichtet wurde:

"Die Investitionen waren hoch, weil eine ZiPLine besondere technische Maßnahmen wegen der Sicherheit erfordert. Daher kostet eine derartige ZiPLine ab 600.000 Euro aufwärts."

Bled und Laibach hat die Corona-Krise besonders hart getroffen; mehr als 80 Prozent der Besucher im Vorjahr waren ausländische Gäste. Hinzu kommt der Kongresstourismus der heuer völlig ausbleibt. Trotzdem ist die Gesamtbilanz dank heimischer Gäste nicht ganz so schlecht:

"Für das gesamte Jahr rechnen wir mit einem Rückgang ausländischer Touristen von 70 Prozent. Slowenien hängt vor allem von ausländischen Märkten ab, denn 70 Prozent aller Nächtigungen entfällt auf ausländische Gäste. Somit hat die Pandemie die Betriebe sehr getroffen. Doch bei den heimischen Gästen haben wir einen Zuwachs von 30 Prozent. Insgesamt erwarten wir somit einen Rückgang von etwa 40 Prozent. Die Regierung war bestrebt, den Betrieben sehr zu helfen. Dazu zählt die sehr wichtige Maßnahme des Gutscheins, der die Einheimischen sehr zufriedengestellt hat."

200 Euro bekam jeder erwachsene Bewohner Sloweniens als Gutschein von der Regierung in Laibach. Personen unter 18 Jahren erhielten 50 Euro. Damit konnten Übernachtung und Frühstück etwa in einem Hotel abgedeckt werden. Besonders groß war der Andrang an der Küste. Bis Mitte September wurde knapp ein Viertel der Gesamtsumme von fast 345 Millionen Euro eingelöst. Die Gutscheine sind ein Jahr gültig; auch daher kann der Fremdenverkehr etwa im Socca-Tal mit weiteren Einnahmen rechnen, denn die Badesaison ist praktisch vorbei, wobei im Vorjahr fast die Hälfte aller Nächtigungen auf die drei Sommermonate entfiel.

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