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Reportage Piran und Soca Tal

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Berichte Slowenien

Auch in Slowenien ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor; mehr als zehn Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung entfallen auf diesen Sektor, der durch die Corona-Krise ebenfalls spürbar getroffen wurde. Um Slowenen im Land zu halten, hat die Regierung in Laibach an ihrer Bürger virtuelle Gutscheine im Wert von fast 345 Millionen Euro ausgegeben; sie können etwa Hotels unter Vorlage eines Personalausweises eingelöst werden, wobei noch ein Formular auszufüllen ist. Jeder Erwachsene bekam 200 Euro, Personen unter 18 Jahren 50 Euro. Diese Maßnahme trägt offensichtlich Früchte, wie ein Lokalaugenschein unseres Balkan-Korrespondenten Christian Wehrschütz an der slowenischen Küste zeigt:

Nazaj v Portoroz – Zurück nach Portoroz - mit diesem Motto wirbt der Tourismusverband von Piran und Portoroz seit März um einheimische Gäste. gDiese Werbung zeigte Wirkung, denn viele Slowenen sind heuer wegen der Corona-Krise tatsächlich daheim geblieben. Dazu zählt auch dieser Mann, der ursprünglich an die kroatische Küste fahren wollte:

"Hier bin ich mit meiner Partnerin für sieben Tage. Wir sind heuer hier anstatt in Dalmatien wegen COVID19, weil man nicht weiß, wie man zurückkommt. Meine Partnerin arbeitet in einem Beruf, in dem sie eine Zeitlang nicht abwesend sein darf."

Wir stark die Zahl der Slowenen gestiegen ist, erläutert der Leiter des Tourismusverbandes von Portoroz, Igor Novel:

1'25 - Viel mehr Slowenen und Vaucher - 2'25

"Tatsache ist, dass wir jetzt in Portoroz und Piran wesentlich mehr Slowenen haben. Im Vorjahr stellten sie 25 Prozent aller Touristen, heuet sind es 70 Prozent. Das hat damit zu tun, dass der Staat touristische Gutscheine eingeführt hat und jedem erwachsenen Slowenen 200 Euro für einen Urlaub in Slowenien geschenkt hat. Daher haben wir viele Slowenen in Portoroz."

Bei den ausländischen Gästen stehen Deutsche und Österreicher weiter an erster Stelle; massiv zurückgegangen ist die Zahl der Italiener. Nur mit massiven Einschränkungen konnte in Piran auch des 250. Todestages des Komponisten Guiseppe Tartini gedacht werden, der 1770 in Piran starb. Der spürbare Rückgang ausländischer Gäste wirkt sich auch auf die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr aus; dazu sagt diese slowenische Verkäuferin, die in einem Souvenirladen in Piran arbeitet:

Slovenka:

5'30 - Slowenin Verkäuferin - 5'48

"Wegen des Corona-Virus ist die Saison sehr stark zurückgegangen; im Vorjahr gab es viel mehr Touristen; jetzt sind das vor allem Touristen aus Slowenien; es wird viel weniger gekauft als im Vorjahr."

Der Tourismusverband hofft, heuer 60 Prozent des Vorjahresergebnisses an der slowenischen Küste erreichen zu können. Die Zahlen für Juli und August seien sehr gut, doch die große Frage ist, wie sich die Monate von September bis Dezember entwickeln werden. Wichtig für Portoroz und Piran ist auch der Kongresstourismus; doch ob Kongresse heuer überhaupt noch stattfinden werden, ist unklar.

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