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Geburtsort Sevnica hofft auf den Melania Effekt

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Berichte Slowenien
Während die Welt heute mit gemischten Gefühlen auf die Angelobung von Donald Trump blickt, verbindet der slowenische Ort Sevnica große Hoffnungen damit. Denn in Sevnica wurde Trumps Frau Melania geboren. Davon will die 17.000 Einwohner zählende Gemeinde profitieren, berichtet aus Sevnica unser Korrespondent Christian Wehrschütz:



Eine Melania-Cremetorte mit Mandeln, eine Apfelkuchen mit dem Namen „First Lady“, ein Melania-Menü in einem Gasthaus sowie Pantoffel aus der Schuhfabrik von Sevnica mit dem Namen „Weißes Haus“ sind Beispiele für den Geschäftssinn der Industriegemeinde an der Save. Damit die Vermarktung von Melania nicht ins Kraut schießt, hat die Familie Trump einen Rechtsanwalt in Slowenien mit dem Schutz ihrer Namenrechte beauftragt. Der Bürgermeister des Ortes, Srecko Ocvirk, betont, dass die Gemeinde Melania und ihrer Familie mit großem Respekt begegne; trotzdem sieht Ocvirk aber große Chancen für seine Gemeinde:



"Sevnica ist eine kleine Stadt in Mitteleuropa, die der Weltöffentlichkeit unbekannt ist. Bekannt ist sie nur regional. Doch die Tatsache, dass Frau Melania hier geboren wurde und hier ihre Kindheit verbrachte, bringt uns auf die Landkarte der Welt. Das ist ein außerordentlicher Beitrag für die Entwicklung von Sevnica, auch für unsere Unternehmen, weil jetzt alle wissen, wo Sevnica liegt. Für den Fremdenverkehr ist diese Bekanntheit noch viel wichtiger, weil viele Gäste, die Europa kennen, bereit sein werden, hier ein, zwei Tage zu verbringen."



Das bleibt abzuwarten; bisher bevölkerten wegen der First Lady vor allem Journalisten den Ort; Melania ist noch kein touristisches Zugpferd, während sich der ländliche Tourismus durchaus entwickelt; vermarktet wird Sevnica unter dem Motto „ Wirklich ein Erlebnis“; das Angebot schildert Bürgermeister Srecko Ocvirk so:



"Mit dem Wasserkraftwerk an der Save ergaben sich Möglichkeiten für den Fischfang, und Sevnica hat bereits zwei Weltmeisterschaften im Fischen durchgeführt. Das war ein großer Erfolg für die Tourismusentwicklung. Auch der Biker-Tourismus entwickelt sich ebenso wie das Wandern; al das unterstützt den Urlaub am Bauernhof, der Übernachtungen anbietet. Hinzu kommt, dass wir eine Weinregion sind und diese verschiedenen Angebote tragen dazu bei, dass sich der Fremdenverkehr rasch entwickelt, und die Zahl der Besucher steigt."



Hauptarbeitgeber in der 17.000 Einwohnergemeinde ist aber die Industrie; im Gegensatz zu anderen slowenischen Städten gelang der Textilindustrie in Sevnica die Modernisierung; so produziert die Firma „Lisca“ nach wie vor auch Damenunterwäsche für das ehemalige Jugoslawien, für Italien und Österreich; für Lisca soll Melania zu Beginn ihrer Kariere als Model Werbung gemacht haben. Hinzu kommen Holzverarbeitung und Autozulieferindustrie. Ort und Bürgermeister erwecken einen geschäftstüchtigen Eindruck, doch „Melania-Touren und eine entsprechende Werbelinie für Sevnica sollen erst ausgearbeitet werden.
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