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Slowenien baut die Zäune

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ZiB24
Berichte Slowenien
Slowenien hat heute damit begonnen, Teile seiner Grenze zu Kroatien mit einem Drahtzaun zu sichern. Die Gesamte Grenze ist 670 Kilometer lang, 300 Kilometer gelten als passierbar; gesichert werden sollen in der ersten Phase vor allem neuralgische Punkte. Dazu zählt auch das Angelände entlang der großen Grenzübergänge zu Kroatien; der Bau des Zauns hat neuerlich zu Verstimmungen zwischen beiden Staaten geführt; Zagreb wirft Laibach vor, den Zaun auch auf kroatischem Territorium gebaut zu haben und droht mit seiner Demontage. Spezialeinheiten beider Länder sind nun an diesen Punkten. Aus Kroatien kamen binnen weniger als einem Monat mehr als 180.000 Flüchtlinge und Migranten nach Slowenien.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien

Insert1: Miran Vuk, Bürgermeister von Zavrc

Insert2: Iwan Kralj, Kroatischer Bewohner des Grenzgebiets

Gesamtlänge: 2’05

Slowenische Soldaten im Grenzeinsatz; 80 Kilometer grüne Grenze zu Kroatien sollen zunächst gesichert werden. Die Regierung in Laibach will unter keinen Umständen unkontrollierte Migrationsströme zulassen; die Grenzübergänge bleiben somit für einen geordneten Weitertransport offen. In die 1.800 Einwohner zählende Ortschaft Zavrc, 30 Kilometer südlich von Bad Radkersburg, kamen insgesamt 6.300 Personen aber völlig ungeordnet; mit Bussen abgeladen von den Kroaten, ohne Wissen der Slowenen. Die Grenze verläuft hier kreuz und quer durch die Ortschaft; oft trennt nur eine Straße die zwei Orte beider Staaten. Der Bürgermeister von Zavrc; Mirin Vuk, zeigt, wo ab morgen nun mit dem Bau vom Zäunen begonnen werden soll; dazu zählt dieser Acker, weil die Straße bereits kroatisches Territorium ist. Migranten und Flüchtlinge hat der Bürgermeister nicht in guter Erinnerung:  

"Bevölkerung lebt in einem Ort, wo das Leben hart ist, und wo wir versuchen alles so sauber wie möglich und in Ordnung zu halten. Was haben die mitgebracht, und was haben die hinterlassen, das war schon schwer zu sehen für die Bevölkerung."

100.000 Euro habe das Aufräumenge kostet sagt Vuk. Von der Notwendigkeit des Baus nicht überzeugt, ist jedenfalls dieser kroatische Anrainer:

„Das ist nicht nötig; sie kommen mit dem Zug und dann direkt nach Österreich.“

Nunmehr sind die Transporte am Balkan tatsächlich besser organisiert; ins kroatische Lager nach Slawonski Brod fährt der Zug sogar direkt. Nach dem Ende des Streiks griechischer Fährleute ist derzeit aber der Andrang groß. In Sid, am serbischen Grenzbahnhof zu Kroatien, warteten heute noch immer Menschen auf Züge. Noch größer ist der Andrang in Presevo, im serbisch-mazedonischen Grenzgebiet. Wahrscheinlich ist, dass Tausende Flüchtlinge auf der Balkern-Route auch im Winter unterwegs sein werden.

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