Miro Cerar zur Lage der Flüchtlinge und Migranten
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Steiermark Heute
Berichte Slowenien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Laibach
Kamera: Vjeko Pavelka
Insert1: Miro Cerar, slowenischer Ministerpräsident
Insert2: Miro Cerar, slowenischer Ministerpräsident
Gesamtlänge: 1’50
In Wellen kommen die Menschen tagtäglich nach Sentilj, in das Aufnahmelager auf der slowenischen Seite von Spielfeld. Die Abstände könnten kürzer werden, weil durch Züge und bessere Organisation am Balkan die Transportdauer von Griechenland bis nach Slowenien kürzer wird. Ein Nachlassen des Ansturms ist zumindest vorläufig nicht zu erwarten:
Migranten und Flüchtlinge wollen immer schneller ihr Zielland erreichen. In Slowenien wollen sie nicht bleiben. Wahr ist, dass wir sie ein, zwei Tage hier behalten, manches Mal auch länger, dass wir sie versorgen und uns mit Österreich absprechen, was ihre Ankunft betrifft. Das ist für Österreich auch schwierig, weil es selbst seinen großen Rückstau an der deutschen Grenze hat. Slowenien kann das nicht mehr lange bewältigen: sollte es nicht möglich sein, den Zustrom aus ihren Herkunftsländern und aus der Türkei zu verringern; sollte nicht sehr rasch auch eine effiziente Vereinbarungen mit der Türkei geschlossen werden, dann müssen wir die Schengen-Grenze sichern, und das ist die Grenze zwischen Slowenien und Kroatien."
Wage bleibt Miro Cerar, wann Slowenien mit dem Bau von Zäunen beginnen will:
"Die slowenisch-kroatische Grenze ist 670 Kilometer lang. Die kritischen Abschnitte für den illegalen Zustrom von Migranten sind kleiner; da geht es um 100 Kilometer und mehr. Wenn Slowenien technische Maßnahmen setzen muss, dann geht es vor allem darum das Angelände zu den großen Grenzübergängen effektiver zu überwachen. Sollte die Krise nicht aufhören und es - wahrscheinlich - im Frühling zu einer neuen, noch größeren Flüchtlingswelle kommen, dann muss Slowenien mit seinen eigenen Kräften aber auch mit Hilfe anderer Staaten die gesamte Schengen-Grenze sichern. Im äußersten Fall hätten wir dazu selbst die Kapazitäten, doch das bedeutete eine außerordentliche Anstrengung."
Insgesamt sollen 400 Polizisten aus EU-Staaten kommen, wie rasch ist unklar.