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Bessere Koordination am Balkan bringt nicht weniger Andrang

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Berichte Slowenien
Aus Slowenien ist ein Rückgang des Ansturms von Flüchtlingen und Migranten vorerst nicht zu erwarten. Das hat Ministerpräsident Miro Cerar heute im Exklusivinterview mit unserem Balkan-Korrespondenten Christian Wehrschütz in Laibach betont. Cerar hofft, dass die EU mit der Türkei eine Vereinbarung zustande bringt und die griechisch-türkische Grenze besser geschützt wird. Komme es nicht dazu, müsse Slowenien selbst seine Grenze zu Kroatien stärker schützen. Wann Zäune gebaut werden könnten, ließ Cerar offen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kroatien und Slowenien

Insert1: Miro Cerar, Slowenischer Ministerpräsident

Insert2: Miro Cerar, Slowenischer Ministerpräsident

Gesamtlänge: 1’27

In Slavonski Brod hat Kroatien heute sein winterfestes Aufnahmelager für 5.000 Personen in Betrieb genommen. Von der 80 Kilometer entfernte serbischen Grenze werden Flüchtlinge und Migranten nun direkt mit dem Zug zum Bahnhof nach Slavonski Brod gefahren und dann hierher gebracht. Besser läuft nun auch die Zusammenarbeit mit Slowenien. Statt über die Grüne Grenze bei Rigonce kommen die Menschen nun mit dem Zug zu den Aufnahmelagern auf die slowenische Seite; zufrieden ist Laibach aber noch nicht:  

"Kroatien könnte tausende Menschen länger im Land halten. daher sind wir noch nicht zufrieden, auch wenn sich die Lage gebessert hat. In Wirklichkeit brauchen wir eine europäische Lösung. Da geht es nicht nur um ein, zwei Wochen Aufenthalt, das wird den Winter über anhalten. Wenn das im Frühling auch noch weiter geht, und wir das nicht an der türkisch-griechischen Grenze stoppen, dann wird das völlig unbeherrschbar."

Die Beschlüsse vom Gipfels von Brüssel hätten jedenfalls noch keine große Wirkung:

"Trotz der Vereinbarungen von Brüssel und trotz einer besseren Koordinierung sehen wir keinen wesentlichen Fortschritt, weil sich der Zustrom aus der Türkei und Griechenland nicht verringert. Andererseits ist die Zeit für den Weg von Griechenland nach Slowenien wesentlich kürzer geworden; früher brauchte man dafür mehrere Monate, heute erreicht man durch den Zug Slowenien binnen drei Tagen.“

Wage bleibt Cerar, wann Slowenien selbst zum Bau von Zäunen gezwungen sein könnte.

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