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Lage Grenzgebiet Slowenien und Kroatien, Ungarn und Steiermark

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Berichte Slowenien
Auf der Balkan-Route ist keine Entspannung der Flüchtlingskrise in Sicht. An der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien trafen heute wieder mehr als 3.000 Personen ein. Sie dürften binnen 24 Stunden bereits wieder an der Grenze zwischen Kroatien und Slowenien eintreffen. Slowenien bemüht sich um Registrierung und geordneten Weitertransport nach Österreich, wird aber durch den Ansturm bis an seine Grenzen belastet. Bereits 200 Soldaten sind im Assistenzeinsatz an der Grenze, 800 pensionierte Polizisten wurden reaktiviert. Trotzdem hielten sich heute Vormittag 11.000 Flüchtlinge und Migranten in Slowenien auf. Die Lage ist gespannt, was immer wieder Zwischenfälle in Aufnahmelagern beweisen. Heute zündeten Insassen des Lagers Brezice Zelte an. Aus Slowenien berichtet unser Korrespondent Christian Wehrschütz

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien

Insert1: Natalja Gomsi-Jablanovec, Slowenisches Rotes Kreuz

Insert2: Natalja Gomsi-Jablanovec, Slowenisches Rotes Kreuz

Gesamtlänge: 2’22

Aufräumarbeiten nach den gewaltsamen Protesten im slowenischen Aufnahmelage Brezice unmittelbar hinter der Grenze zu Kroatien. Im Einsatz sind nicht nur Bagger, sondern auch ein Großaufgebot der Polizei; sie überwacht den Abtransport der verbliebenen Flüchtlinge und Migranten; jetzt sind es nur drei Autobusse, am Nachmittag brach hier ein Konvoi mit mehr als zehn Bussen in Richtung Österreich auf. Doch Neuankömmlinge stehen bereits auf der anderen Seite des Lagers bereit. Am späten Vormittag zündeten Insassen Zelte im Lager an, das wieder überfüllt gewesen sein dürfte. Andererseits wollten die Menschen nicht mehr länger auf ihren Weitertransport warten. 27 Zelte sollen ausgebrannt sein. Mehr als 21.000 Personen kamen seit Freitag aus Kroatien, das selbst seit Mitte September mehr als 200.000 verzeichnet hat. Brezice ist der derzeit der Hauptsammelpunkt für Transporte aus Kroatien. Daher war die Lage hier auch besonders angespannt. Ruhig war es dagegen im Grenzgebiet zwischen Slowenien und Ungarn. Zu Mittag waren nur 700 Personen im Aufnahmelager in Lendava. Sie waren in der Nacht aus Kroatien gekommen. Im Dauereinsatz ist das Rote Kreuz:    

„Bei den Kindern haben wir Dehydrierung, mangelnde Ernährung, weil sie bereits einige Tage nichts gegessen haben. Erwachsene haben oft Blasen an den Füßen, weil sie oft zwischen 20 und 40 Kilometer gegangen sind. Das sind die häufigsten Beschwerden.“

Geholfen wird auch bei der Familienzusammenführung:

„Wir haben derzeit 12 gemeldete Fälle von Personen, die jemanden suchen. Da werden der Ehepartner gesucht, der Bruder; einige haben ihre Eltern verloren, da gibt es unterschiedliche Fälle.“

Von Lendava geht es nicht nur nach Spielfeld, sondern auch an den Grenzübergang bei Bad Radkersburg. Der Andrang von Flüchtlingen und Migranten heute jedenfalls noch zu bewältigen; ins Aufnahmelager unmittelbar hinter der Mur kamen bis Mittag etwas mehr als 1000 Personen. Weitere 1000 wurden noch am Abend erwartet. Die Ankommenden werden registriert und versorgt, die Aufenthaltsdauer im Lager liegt bei weniger als 24 Stunden. Polizei und Bundesheer haben die Lage derzeit im Griff; die Zusammenarbeit mit den Slowenen funktioniert hier gut.

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