Porträt Zoran Jankovic
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Berichte Slowenien
Im Herbst 2011, als der Sieg Janez Jansas bei der Parlamentswahl unvermeidlich schien, gründete Jankovic die Bewegung Positives Slowenien, die er als „sozialdemokratisch“ definiert. Sie wurde im Dezember 2011 stärkste Parlamentspartei, doch der machtbewusste Jankovic scheiterte an der Regierungsbildung, die Jansa gelang. Dessen politisches Ende kam nach einem Jahr wegen massiver Korruptionsvorwürfe, die aber auch gegen Jankovic erhoben wurden. Auch daher wurde seine um 27 Jahre jüngere politische Ziehtochter Alenka Bratusek im März 2013 als erste Frau zur Regierungschefin gewählt; um das möglich zu machen, musste Jankovic formell die Parteiführung abgeben, die Bratusek vorläufig übernahm.
Diese Vater-Tochter Beziehung verschlechterte sich zusehends aus persönlichen und ideologischen Gründen. Schließlich trat die spröde und unsicher wirkende Bratusek am Freitag gegen den volksnahmen Jankovic beim Parteitag an, und verlor die Kampfabstimmung klar aber doch recht knapp. Am Dienstag trat sie aus der Partei aus, ein Beispiel dem mehrere Abgeordnete folgen dürften. Selbst wenn Bratuseks Ende als Ministerpräsidentin nun bevorstehen dürfte, könnte die Parteispaltung auch Jankovic schaden, der bei den Lokalwahlen im Herbst wohl wieder für das Amt des Laibacher Bürgermeisters kandidieren wird.