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Vignettenpflicht in Slowenien ab erstem Juli

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Berichte Slowenien
Mit erstem Juli führt Slowenien eine Vignettenpflicht für PKW und Motorräder auf seinen Autobahnen, Stadtautobahnen und Schnellstraßen ein. Trotz aller Proteste aus Österreich, Deutschland und Kroatien werden nur Jahres- und Halbjahresvignetten ausgegeben. Sie kosten für PKW 55 und 35 Euro und für Motorräder jeweils die Hälfte. Slowenien rechtfertigt die Tatsache, dass keine Monats- oder Wochenvignetten eingeführt werden damit, dass die Vignettenpflicht nur bis zum Jahre 2010 gelten soll. Dann will Slowenien eine Satelliten gestützte Maut einführen, so dass der Autofahrer nur die tatsächlich gefahrenen Kilometer zu bezahlen hat.

Benutzer slowenischer Autobahnen hatten bisher an Mautstationen ihren Obolus zu entrichten. Diese Maut galt gleichermaßen für PkW und LkW; möglich war auch eine elektronische Abbuchung bei der sogenannten ABC-Spur an den Mautstationen. Diese elektronische Form fällt mit erstem Juli weg; Besitzer von Abbuchungsgeräte haben diese der Autobahngesellschaft DARS zurückzugeben; allfällige Guthaben werden rückerstattet, doch das Antragsformular liegt bisher nur auf Slowenisch vor. Für LkW ändert sich mit erstem Juli nichts, denn sie haben ihre Maut weiter auf herkömmliche Weise zu entrichten. PkW müssen dagegen mit erstem Juli eine Vignette haben; das gilt auch für Ausländer, und zwar ja nach Reiseroute bereits bei der Einreise; wenn die befahrene Strecke bereits mautpflichtig ist. Das gilt etwa für Spiefld, nicht aber für den Loiblpass.

Gerade das Beispiel Spielfeld zeigt, wie sehr Ausländer nun zur Kasse gebeten werden. Wer über Spielfeld Richtung Marburg und weiter nach Agram fuhr, zahlte bisher für 10 Kilometer Autobahn Maut in Höhe von 75 Cent. Beim Kauf einer Halbjahresvignette sind es nun 35 Euro, eine Jahresvignette kostet 55 Euro. Ein Slowene hat die Kosten der Jahresvignette jedoch bereits herinnen, wenn er fünf Mal die Strecke Marburg - Laibach fährt. Kaufen können Ausländer die Vignette bisher nur in Slowenien: an Tankstellen der Firmen Petrol, OMV, bei der Post oder an Mautstationen sowie bei KOMPAS-Shops auch an den früheren Grenzübergängen. Geplant ist, dass der ÖAMTC die Vignette vertreibt, doch Slowenien hat noch nicht alle Vorfragen geklärt, obwohl die Einführung kurz bevorsteht.

Umfassend kontrolliert wird trotzdem bereits ab erstem Juli, und eine Gnadenfrist ist nicht vorgesehen.

Wer ohne Vignette angetroffen wird, muss nicht nur sofort eine Vignette kaufen, sondern auch Strafe zahlen, wobei der Strafrahmen zwischen 300 und 800 Euro liegt. Zahlt man aber binnen acht Tagen sind 150 Euro fällig, die bei Ausländern sofort bezahlen müssen. Die Autofahrerklubs aus Österreich und Deutschland drohen Slowenien mit einer Klage bei der EU, weil keine Kurzzeitvignetten angeboten werden. Touristen wird empfohlen ihre Zahlungsbelege aber auch die Hotelrechnungen aufzuheben. Dann besteht die theoretische Chance, die Preisdifferenz zu einer später vielleicht eingeführten Kurzzeitvignette zurück zu erhalten; doch derartige Verfahren können bis zu drei Jahren dauern, sollten sie vor dem Europäischen Gerichtshof überhaupt erfolgreich sein.

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