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Fischer und Pahor bei deutschen Altösterreichern

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Berichte Slowenien


In Slowenien haben Bundespräsident Heinz Fischer und der slowenische Staatspräsident Borut Pahor Vertreter der deutschen Altösterreicher getroffen. Es war überhaupt zum ersten Mal, dass ein Staatspräsident aus Österreich und Slowenien gemeinsam diese Volksgruppe besucht haben. Sie zählt noch etwa 2.600 Angehörige in Slowenien; ähnlich stark ist auch die italienische Minderheit, deren rechtliche und finanzielle Stellung aber viel besser ist. Österreich tritt für die Anerkennung dieser Altösterreicher als Volksgruppe ein. Aus Slowenien berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

Das Treffen zwischen Heinz Fischer, Borut Pahor und den Vertretern der deutschen Altösterreicher fand eine Autostunde südlich von Laibach in der Stadt Kocevje, dem alten Gottschee statt. Dort siedelten deutsche Einwanderer seit der Mitte des 14. Jahrhunderts und bewahrten sich in dieser Sprachinsel bis zum Zweiten Weltkrieg eine eigene Mundart. Die Reste der Gottscheer die noch heute dort leben sowie die anderen Kulturvereine in Maribor, dem alten Marburg oder in Celje, Cilli wollen nicht nur die Anerkennung als Minderheit, sondern vor allem eine sicher Grundförderung zur Deckung ihrer Fixkosten. Doch bisher finanziert Slowenien nur konkrete Projekte, und diese im Vorjahr mit nur insgesamt 12.000 Euro. An die beiden Präsidenten wurde daher insbesondere der Wunsch nach mehr Geld herangetragen. Dazu sagte Bunddespräsident Heinz Fischer:

„In Beantwortung von Vorschlägen und Fragen haben wir uns darüber hinaus auch eingesetzt, dass man auch ihre finanzielle Grundlage nach Möglichkeit verbessert, was die Volksgruppenförderung betrifft, dass sich auch Österreich daran beteiligen wird, und dass wir so rasch wie möglich die Verhandlungen auf der Basis des Kulturabkommens führen werden, was man in nächster Zeit tun kann."

Den Wünschen nach Anerkennung erteilte Sloweniens Präsident Borut Pahor eine klare Absage; doch er sei bereit, sich zu bemühen, dass diese Altösterreicher mit Unterstützung des Staates ihre Identität ausdrücken könnten. Dafür reiche das Kulturabkommen mit Österreich als Grundlage aus, sagte Pahor.

Das Kulturabkommen zwischen Österreich und Slowenien wurde vor 12 Jahren unterzeichnet. Seit damals blieben die Förderungen jedes Jahr gering. Ob sich Slowenien in Zeiten der Krise zu mehr Geld aufraffen kann, wird sich an den Fördermitteln für 2014 zeigen.

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