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Ausschreitungen bei Demonstrationen in Laibach

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Berichte Slowenien
In Slowenien haben wieder Tausende Menschen gegen die Regierung demonstriert. Zu Ausschreitungen kam es dabei in der Hauptstadt Laibach. Mehr als zehn Polizisten wurden verletzt, die Zahl der verletzten Demonstranten ist noch nicht bekannt. Die Demonstrationen richteten sich vor allem gegen die Mitte-Rechtsregierung von Janez Jansa aber nicht nur – berichtet aus Laibach unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

„Ihr schützt die Gauner“ – riefen die Demonstranten den Polizisten zu, die sie dann mit Knallkörpern, Steinen und Transparenten bewarf. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, um sich selbst und das Parlamentsgebäude zu schützen. Davor hatten sich Tausende Slowenen versammelt, um zunächst friedlich gegen die Regierung, die Politik insgesamt sowie gegen Banken und soziale Krise zu demonstrieren. Geklebt wurden Bilder mit Spitzenpolitikern mit der Aufschrift „Fertig ist er“. An Polizisten wurden zunächst rote Nelken verteilt, doch dann missbrauchten Randalierer die Proteste für Angriffe auf die Polizei, die mehr als 10 Personen festnahm. Anlass der neuerlichen Demonstrationen ist die tiefe Unzufriedenheit der Slowenen mit der Politik insgesamt, denn Opposition und Regierung finden keine gemeinsame Linie im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Rezession, bei der Bankenreform und der Bildung einer Holding für das Staatseigentum. Die slowenische Wirtschaft ist in den ersten neun Monaten um mehr als zwei Prozent geschrumpft, und die Reform von Arbeitsmarkt und Pensionssystem wird weitere Einschnitte bringen. Hinzu kommt der Vorwurf von Korruption und Misswirtschaft, die vor allem in Marburg, in Maribor, unter Bürgermeister Franc Kangler blühen, wo die Demonstrationen zu Wochenbeginn auch ihren Ausgang nahmen.

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