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Slowenien nach dem ersten Durchgang der Präsidentenwahl

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Berichte Slowenien
Bei der ersten Runde der Präsidentenwahl hat der konservative Politiker Lojse Petere am besten abgeschnitten. Peterel erreichte 28 Prozent der Stimmen In der Stichwahl in drei Wochen trifft er auf den sozialdemokratisch orientierten Karrierediplomaten Danilo Türk, der knapp 25 Prozent gewann. Der zweite Durchgang in drei Wochen ist somit ein völlig offenes Rennen. Die Lehren aus dem ersten Wahlgang analysiert in Ljubljana unser Korrespondent Christian Wehrschütz:

Recht gegen links – diese klassische Trennungslinie in Slowenien spiegeln auch die Kandidaten für Strichwahl um das Präsidentenamt wider. Doch beide Lager trennt mehr die Bewertung der Geschichte als die Gegenwart. In der Innenpolitik sind die Grenzen verschwommen; außenpolitisch sind die Unterschiede etwa in der Frage des Grenzstreites mit Kroatien gering. Die Lösung dieses Problems, das Kroatiens Beitritt zur EU immer klarer belastet, hat der erste Wahlgang sicher nicht erleichtert. Denn der Ultranationalist Zmago Jelincic erreichte mit 20 Prozent ein sehr gutes Ergebnis; daran ändert die geringe Beteiligung nichts. Jelincic plant ein Referendum gegen den EU-Beitritt Kroatiens; wie es ausgehen könnte ist ungewiss, weil die Wähler unberechenbar sind. Daher lässt sich auch der Ausgang der Präsidentenwahl nicht vorhersagen. Slowenien steht ein neuer Wahlkampf bevor, und beide Kandidaten werden nun klare Positionen beziehen müssen. Über den Sieg entscheiden werden die größere Mobilisierungskraft und bei einem knappen Resultat möglicherweise die Stimmen der Auslandsslowenen, so dass sogar eine Anfechtung der Wahl nicht auszuschließen ist.

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