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Slowenien nach der ersten Runde der Präsidentenwahl

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Berichte Slowenien
Bei der ersten Runde der Präsidentenwahl hat der konservative Politiker Lojse Petere am besten abgeschnitten. In der Stichwahl in drei Wochen trifft er voraussichtlich auf den sozialdemokratisch orientierten Karrierediplomaten Danilo Türk. Er konnte sich gegen den Wirtschaftsexperten Matija Gaspari nur knapp durchsetzen. Der Abstand beträgt nur etwa 3000 Stimmen. Türks Einzug in die Stichwahl ist daher noch nicht endgültig, weil die Stimmen von etwa 40.000 wahlberechtigen Auslandsslowenen noch nicht ausgezählt sind. Wahlberechtigt waren 1,7 Millionen Bürger. Aus Slowenien berichtet Christian Wehrschütz

Lojse Peterle ging als klarer Favorit in den ersten Wahlgang. Herausgekommenen ist er als halber Verlierer. Zwar schnitt Peterle mit 28 Prozent am besten ab, doch Umfragen hatten ihm bis zu 40 Prozent prophezeit. Außerdem ist sein Vorsprung gegenüber dem Zweitplazierten weit geringer als erwartet. Der sozialdemokratisch orientierte Danilo Türk erreicht knapp 25 Prozent, obwohl es mit Mitija Gaspari noch einen zweiten Bewerber im eigenen Lager gab; Gaspari erreichte 24 Prozent und unterlag Türk somit sehr knapp. Daher bilden die Stimmen der Auslandsslowenen noch einen Unsicherheitsfaktor; doch sie wählen eher konservativ. Daher dürfte Türk der Gegenkandidat von Peterle bleiben. Für die Stichwahl könnte Türk jedenfalls über das größere Potential verfügen. Offen ist, ob diese einfache Rechnung die unberechenbaren slowenischen Wähler mitmachen. Hinzu kommt, dass der Ultranationalist Zmago Jelincic mit knapp 20 Prozent den vierten Platz belegte und unklar ist, wie sich dessen Wähler verhalten werden. Jelincic und Gaspari haben erklärt, dass sie keine Wahlempfehlung abgeben werden. Die Wahlbeteiligung war mit 57 Prozent niedriger als erwartet. Vor fünf Jahren lag sie noch bei mehr als 70 Prozent. Der konservative Ministerpräsident Janez Jansa, machte denn auch die geringe Beteiligung für das mäßige Abschneiden Peterles verantwortlich. Der Wahlkampf dürfte in Slowenien nun härter werden; vor dem ersten Wahlgang vermieden Peterle und Türk klare politische Aussagen.

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