Deutsche Bahn verhandelt über Einstieg in Slowenien
Radio
J18
Berichte Slowenien
Slowenien sucht für seine geplante Logistikholding einen strategischen Partner. Dieser Partner soll bei den slowenischen Staatsbahnen, dem Hafen Koper und dem Logistikunternehmen Intereuropa einsteigen. Der Vorschlag der Regierung soll so ausaussehen: bei den Staatsbahnen soll die DB, die Deutsche Bahn 49 Prozent übernehmen, während das Schienennetz weiter staatlich bleibt. Dagegen soll die DB beim Hafen Koper und bei Intereuropa die Mehrheit bekommen, doch will die Regierung eine Sperrminorität behalten. Über den Preis wird noch verhandelt. Der DB soll jedenfalls der Marktpreis für Intereuropa zu hoch sein, während der Kaufpreis für den Hafen Koper als annehmbar betrachtet werden soll. Der Preis für die Staatsbahnen soll erst nach einer Bewertung dieses Unternehmens festgelegt werden. Darüber hinaus sieht der Plan der slowenischen Regierung vor, dass die Deutsche Bahn bis zum Jahre 2020 etwa neun Milliarden Euro in die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur investiert. Dazu zählen der zweigleisige Ausbau der Strecke Divaca-Koper sowie der Ausbau des dritten Piers des Hafens. Nach dem Treffen mit DB-Chef Hartmut Mehdorn sagte Ministerpräsident Janez Jansa, er sei mit dem Verlauf des Gesprächs zufrieden. Dagegen schreibt die Tageszeitung Dnevnik, die Gespräche seien in eine Sackgasse geraten, weil die DB bei allen drei Unternehmen die Mehrheit übernehmen wolle. Die Regierung denke daher bereits über einen anderen strategischen Partner nach. Für die DB soll auch Bundeskanzlerin Angelika Merkel bei Janez Jansa interveniert haben.