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Politischer Erdrutsch in Laibach bei den Lokalwahlen in Slowenien

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In Slowenien haben die Lokalwahlen gestern in der Hauptstadt Laibach zu einem politischen Erdrutsch geführt. Der ehemalige Chef des Handesriesen Mercator, Zoran Jankovic, konnte als unabhängiger Kandidat bereits im ersten Durchgang das Amt des Bürgermeisters erringen.. Gewählt wurde insgesamt in 210 Gemeinden, wahlberechtigt waren 1,6 Millionen Bürger. Die Wahlbeteiligung lag bei 53 Prozent und war damit weit niedriger als vor vier Jahren. Über die Bedeutung des Ergebnisses in Laibach für die politische Landschaft in Slowenien sowie über die Lokalwahlen selbst berichtet unser Korrespondent Christian Wehrschütz:

In der slowenischen Hauptstadt erlebte Zoran Jankovic gestern einen wahren politischen Triumph. Für den 53-jährigen stimmen mehr als 63 Prozent der Laibacher. Jankovic setzte sich somit gegen 15 Gegenkandidaten durch. Auf den Zweitplazierten, France Arhar, entfielen nur 20 Prozent. Arhar wurde von allen drei regierenden Rechtsparteien im Wahlkampf unterstützt. Noch schlechter schnitt die bisherige sozialdemokratische Bürgermeisterin Danica Simsic ab, die nur knapp acht Prozent erreichte. Für Jankovic bedeutet sein Sieg auch einen persönlichen Triumph über die Rechtsregierung von Ministerpräsident Janez Jansa. Sie hat Jankovic im Herbst des Vorjahres als Chef des Handelsriesen Mercator demontiert. Janez Jansa versuchte denn auch die Bedeutung der Laibacher Wahl als lokales Ergebnis darzustellen. Sollte sich die von Jankovic angekündigte "Koalition mit den Laibachern" bewähren, dürfte eine Kandidatur bei den Parlamentswahlen in zwei Jahren der nächste logische Schritt für ihn sein. Das wäre nicht nur für Jansa, sondern auch für die oppositionellen Linksparteien eine Herausforderung. Sie tun sich auch zwei Jahre nach ihrer Niederlage bei der Parlamentswahl schwer mit dem Oppositionsdasein. So konnten die Regierungsparteien dank ihrer Hochburgen in den ländlichen Gemeinden ihre Position bei den Lokalwahlen weitgehend behaupten. In 134 der 210 Gemeinden wurde der Bürgermeister bereits im gestrigen ersten Durchgang gewählt. In den übrigen Gemeinden findet Mitte November die Stichwahl statt. Dazu zählt auch die zweitgrößte slowenische Stadt Marburg. Dort liegt der von Jansa unterstützte unabhängige Kandidat Gregor Pivec mit 29 Prozent voran. Sein Gegner ist der Konservative Franc Kangler, der auf 23 Prozent kam. Der bisherige sozialdemokratische Bürgermeister war auch in Marburg chancenlos.

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