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Slowenien auf dem Weg zur EU

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Berichte Slowenien
Am 16. April hat Slowenien beim EU-Gipfeltreffen in Athen feierlich den Beitrittsvertrag zur Europäischen Union unterschrieben. Slowenien ist der erste Nachfolgestaat des ehemaligen Jugoslawien, der in die EU aufgenommen wird. Slowenien hat damit eine Vorbildfunktion für Kroatien, Bosnien, Serbien und Montenegro und Mazedonien, die diesen Weg ebenfalls gehen wollen. Slowenien sieht sich auch als Brücke zum Balkan und setzt bei dessen weiterer Stabilisierung auch auf die Zusammenarbeit mit Österreich. Doch der Weg Sloweniens in die EU war nicht leicht. Vor allem die ersten Jahre nach der Unabhängigkeit waren von hoher Inflation und Niedergang geprägt. Doch Fleiß, politische Geschlossenheit und massive Auslandsinvestitionen auch aus Österreich, haben Slowenien zu einer Erfolgsgeschichte werden lassen, die unser Korrespondent Christian Wehrschütz nachgezeichnet hat:

Die mehr als 35.000 Einwohner zählende Gemeinde Velenje liegt nur 30 Kilometer von der steirischen Grenze entfernt. Geprägt wird das Stadtbild durch eine mittelalterliche Burg, doch auch sonst gibt es noch so manche Anknüpfungspunkte an die Steiermark. So stammt aus Velenje, dem alten Wöllan, auch der Graphiker und Autor Luis Murschetz. Bekannt wurde Murschetz durch Karikaturen in der „Süddeutschen Zeitung“ und der Wochenzeitung „Die Zeit“ sowie als Autor des Buches „Der Maulwurf Grabowski“ und anderer Kinderbücher. Im alten Jugoslawien hieß die Stadt Titovo-Velenje, doch der Beiname ist verschwunden. Nur das Gemeindeamt befindet sich noch am Tito-Platz eins. Weit über die Grenzen Sloweniens hinaus bekannt ist Velenje als Stammsitz des Haushaltegeräte-Herstellers Gorenje. Das 1950 gegründete Werk hat weltweit 8.000 Mitarbeiter, Produktionsstätten in Österreich, Ungarn, Polen und Tschechien und exportiert nun zwei Drittel seiner Produktion in die EU. Diese Zahl entspricht auch den slowenischen Gesamtexporten in die Europäische Union. Doch auch sonst hat die Geschichte von Gorenje viel mit der Geschichte Sloweniens gemeinsam; dazu zählen auch die beachtlichen Probleme, die Slowenien und Gorenje in den ersten Jahren nach der 1991 erklärten Uabnbhängigkeit hatten. An diese Zeit erinnert sich auch Gorenje-General-direktor Joze Stanic:

„Das waren dramatische Augenblicke im wahrsten Sinne des Wortes. Zusammengebrochen ist uns der frühere Markt, ein guter Markt mit guten Preisen. 60 Prozent haben wir damals in Jugoslawien verkauft, 40 Prozent war Ausfuhr. Und auf ein Mal gab es diesen heimischen Markt nicht mehr. Wir mußten uns auf neuen Märkten und auf neue Produkte orientieren und das heißt natürlich auch, man muß verkaufen. Gerettet hat uns unsere Flexibilität. Geholfen hat uns, daß wir schon ein entwickeltes Verkaufsnetz im Ausland und in Europa hatten. Doch die Jahre 1993 bis 1995 waren sehr schwierig. Das waren Augenblicke, wo wir an der Grenze zur Pleite standen. Wir haben uns gerettet, doch das ist nur einer kleinen Zahl derart großer Firmen in Slowenien gelungen.“

Allein in Deutschland hat Gorenje im Jahre 2002 900.000 Geräte verkauft; doch im viel, viel kleineren Kroatien waren es 350.000. Allein dieser Vergleich zeigt, wie wichtig der Markt des ehemaligen Jugoslawien wieder wird. Generaldirektor Joze Stanic:

„Wir sind auch auf den früheren Märkten des ehemaligen Jugoslawien schon fast stärker präsent als wir das im gemeinsamen Staat waren. Gorenje ist in diesen Teilen Jugoslawiens ein Begriff, ein Gesetzt. Unsere Maschinen laufen und arbeiten dort 25 bis 30 Jahre. Sie haben Qualität und daher sind sie dort bereits bewährt.. Wir sind dort eine Realität; doch das ist kein Heimmarkt mehr wie früher, sondern ein Exportmarkt, wo wir mit der Konkurrenz kämpfen müssen.“

Konkurrenzfähigkeit ist überhaupt ein Schlüsselbegriff für Slowenien, das mit einer Fläche von 20.000 Quadratkilometern nur wenig größer ist als Niederösterreich. Diesen Umstand erläutert Jelko Kacin, der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses im Parlament in Laibach, so:

„Unsere Schlüsselbetriebe exportieren bereits 90 Prozent ihrer Erzeugnisse. Die Verselb-ständigung Sloweniens führte zu einigen Dingen, die man berücksichtigen muß: Von einem Markt von 24 Millionen potentiellen Käufern wurden wir zu einem Markt von zwei Millionen, doch davon kann man nicht leben. Unsere Schlüsselfabriken arbeiten ein bis drei Wochen für die heimische Nachfrage und 11 Monate für den Export.“

Die Kleinheit des Landes sieht Kacin aber auch als positive Herausforderung für die Jugend:

„Slowenien bleibt eine stolze Nation, andererseits muß die junge Generation neben ihrer Muttersprache noch mindestens zwei Fremdsprachen lernen. Wenn einem nach einer Stunde Fahrt mit dem Auto in welche Richtung auch immer seine Sprache nicht mehr hilft, ist man gezwungen Fremdsprachen zu lernen. Das ist für uns ein großer Vorteil. Das wir sich auch für unseren wirtschaftlichen Fortschritt und Erfolg sicher bemerkbar machen.“

Der 48-jährige Jelko Kacin ist ein Politiker mit großer Erfahrung; er war Informations- und Verteidigungsminister und für die Informationspolitik Sloweniens zuständig als Präsident Milan Kucan Ende Juni 1991 die Unabhängigkeit proklamierte. Der Feier folgte der Ein-marsch der Jugoslawischen Volksarmee, die die Abspaltung zunächst nicht hinnehmen wollte. Der Krieg führte auch zum größten Einsatz des Bundesheeres an der Staatsgrenze, doch nach 10 Tagen war der Krieg vorbei; Mitte Juli zog die jugoslawische Armee aus Slowenien ab. Der Krieg, seine Folgen und die folgenden Kriege prägten das slowenische Bewußtsein tief. Jelko Kacin:

„Die Kriege, die in Kroatien und Bosnien ausbrachen erschütterten das Bewußtsein jedes slo-wenischen Bürgers, so daß wir in unserem Denken Südosteuropa abgeschrieben haben. Es wurde klar, daß wir all diese Märkte verloren hatten und daß wir unser wirtschaftliches Überleben woanders suchen müssen und zwar im Westen und in der EU. Die Jahre von1991 bis 1993/94 führten zur Erkenntnis, daß es für uns nur einen Weg gibt, und das ist die Inte-gration in EU und NATO. Das führte zu einem breiten politischen Konsens unter den Parteien in Slowenien, der eine klare außenpolitische Strategie ermöglichte hin zu einer doppelten Integration.“

Dieser Konsens bewirkte nach einigen Anlaufschwierigkeiten große politische Stabilität. Milan Kucan als Präsident und Janez Drnovsek als Regierungschef führten Slowenien mehr als zehn Jahre auch in die EU und die NATO. Auf dem Weg dahin konnte auch das Verhält-nis zu Italien weitgehend bereinigt werden. In Piran zeigt auch das Denkmal des Komponisten Giuseppe Tartini, wie groß der italienische, aber auch der österreichische Einfluß nicht nur in dieser Küstenstadt einst war. In Piran sind Straßenschilder slowenisch und italienisch, die Italiener, die nach 1945 nicht vertrieben wurden, haben Kindergärten, Schulen und auch viele kulturelle Möglichkeiten.

Mit der festen Verankerung Sloweniens im Westen hat sich auch das Verhältnis zu den anderen ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken gewandelt. Diese Märkte werden immer wichtiger und Slowenien hat eine gewisse Vorbildfunktion auf dem Weg nach Europa. In den kommenden Jahren sind die Übernahme des Euro und der Betritt zum Schengener Vertrag geplant, mit dem die Grenzkontrollen fallen sollen. Doch die Grenze zwischen Slowenien und Kroatien soll so kurz wie möglich eine Schengen-Außengrenze sein, denn Slowenien ist auch am Beitritt Kroatiens zur EU interessiert.

Doch auch der Weg Kroatiens nach Brüssel führt über die Beilegung des Streits um die Bucht von Piran. Die Seegrenze ist noch nicht fixiert und auch der slowenische Zugang zur Adria ist noch umstritten. Weitgehend beigelegt ist der Konflikt um das Atomkraftwerk Krsko, dessen Bau gemeinsam finanziert wurde. Auch Sorgen Österreichs über die Sicherheit des Kraft-werks konnten weitgehend ausgeräumt werden. Österreich zählt zu den wichtigsten Inve-storen, die regionale Zusammenarbeit nimmt zu und die Beziehungen zwischen Wien und Laibach sind trotz mancher Debatten über die slowenische Minderheit in Kärnten gut. Mit dem Kulturabkommen konnten auch Debatten die Stellung der Reste der deutschen Minder-heit in Slowenien weitgehend ausgeräumt werden. Slowenien hat die AVNOJ-Enteignungsbe-schlüsse der kommunistischen Ära aufgehoben, die Rückgabe enteigneter Vermögen hat begonnen, wenn auch die Geschwindigkeit der Gerichte zu wünschen übrig läßt. Zur Be-reinigung der belasteten Geschichte wurde eine gemischte Historiker-Kommission eingesetzt, die vom Grazer Universitätsprofessor Stefan Karner geleitet wird:

Während die Kommission ihren Bericht bis Jahresende vorlegen soll, ist in Kranj dem alten Krainburg, derzeit eine Ausstellung zu sehen, die sich mit diesen Seiten der gemeinsamen Geschichte befaßt. Die Ausstellung wurde von slowenischen und Kärntner Historikern gemeinsam organisiert, ist zweisprachig, und trägt den Titel „Unter Hakenkreuz und Titostern“. Aufgerarbeitet werden darin die Verbrechen des Nationalsozialismus, aber auch die Verbrechen der Tito-Partisanen an Deutschen, Slowenen, politischen Gegnern und Flüchtlingen, die von den Briten in Kärnten ausgeliefert worden waren.. So schätzen der Laibacher Historiker Joze Dezman, daß in den ersten Wochen nach Kriegsende in Slowenien 100.000 Personen getötet wurden, das ist mehr als in den vier Kriegsjahren zu vor. Im Dezember 2001 hat diesem Thema das slowenische Fernsehen eine Dokumentation gewidmet. Gezeigt wurde auch die Exhumierung von Opfern in Slovenska Bistrica. Doch auch im Kocevjski Rog, im Gottscheer Hornwald, sind die Spuren der Nachkriegsgeschichte noch lebendig. Menschen wurden erschossen und in Karsthöhlen geworfen oder einfach in Höhlen getrieben, die dann gesprengt wurden. Neben einer dieser Höhlen steht ein schlichtes Holzkreuz; davor liegt ein Holzstück. Darauf steht in Slowenisch: Auch wir starben für die Heimat; doch dieser Opfergang ist in Slowenien nach wie vor ein sensibles Thema, obwohl auch in dieser Hinsicht Slowenien den anderen ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken weit voraus ist.

Mercator:

Joze Stanic:

„Wir exportieren nach Westeuropa etwa zwei Drittel unserer Produktion, genau 60 Prozent. Der Rest geht in das ehemalige Jugoslawien und nach Osteuropa und etwa 10 Prozent gehen nach Übersee.“

„Wir sind auch auf den früheren Märkten des ehemaligen Jugoslawien schon fast stärker präsent als wir das im gemeinsamen Staat waren. Gorenje ist in diesen Teilen Jugoslawiens ein Begriff, ein Gesetzt. Unsere Maschinen laufen und arbeiten dort 25 bis 30 Jahre. Sie haben Qualität und daher sind sie dort bereits bewährt. Jeder Haushalt hat fünf Geräte, vom Fernseher über die Kaffeemühle, die Waschmaschine usw. Daher achten sie uns dort sehr. Wir sind dort eine Realität, natürlich; doch das ist kein Heimmarkt mehr wie früher, sondern ein Exportmarkt, wo wir mit der Konkurrenz kämpfen müssen.“

„Gorenje hat im vergangenen Jahr 2,7 Millionen Stück großer Haushaltsgeräte verkauft. Für diese Jahr planen wir an die drei Millionen. Das ist bereits etwa vier Prozent Marktanteil in Europa. Hauptgeschäft ist die Produktion von Haushaltgeräten; ungefähr 80 Prozent sind Küchengeräte, 20 Prozent sind andere Geschäfte wie Service, Komponenten, Maschinen für Fabriken. Insgesamt hat Gorenje in Slowenien, im ehemaligen Jugoslawien und in Europa 8.000 Mitarbeiter. In Freistadt produzieren wir Küchen, auch in Ungarn, Polen produzieren wir und in Tschechien haben wir eine Möbelfabrik.“

„Das waren dramatische Augenblicke im wahrsten Sinne des Wortes. Zusammengebrochen ist uns der frühere Markt, ein guter Markt mit guten Preisen. 60 Prozent haben wir damals in Jugoslawien verkauft, 40 Prozent war Ausfuhr. Und auf ein Mal gab es diesen heimischen Markt nicht mehr. Wir mußten uns erstens auf neuen Märkten und auf neue Produkte orientieren und das heißt natürlich auch, man muß verkaufen. Gerettet hat uns unsere Flexibilität. Geholfen hat uns, daß wir schon ein entwickeltes Verkaufsnetz im Ausland und in Europa hatten. Doch die Jahre 1993 bis 1995 waren sehr schwierig. As waren Augenblicke, wo wir an der Grenze zur Pleite standen. Wir haben uns gerettet, doch das ist nur einer kleinen Zahl derart großer Firmen in Slowenien gelungen.“

Jelko Kacin:

„Die Kriege, die in Kroatien und Bosnien ausbrachen erschütterten das Bewußtsein jedes slo-wenischen Bürgers, so daß wir in unserem Denken Südosteuropa abgeschrieben haben. Es wurde klar, daß wir all diese Märkte verloren hatten und daß wir unser wirtschaftliches Über-leben woanders suchen müssen und zwar im Westen und in der EU. Die Jahre von1991 bis 1993/94 führten zur Erkenntnis, daß es für uns nur einen Weg gibt, und das ist die Integration in EU und NATO. Das führte zu einem breiten politischen Konsens unter den Parteien in Slowenien, der eine klare außenpolitische Strategie ermöglichte hin zu einer doppelten Integration.“

„Unsere Schlüsselbetriebe, die Fahnenträger unserer Wirtschaft exportieren bereits 90 Prozent ihrer Erzeugnisse. Die Verselbständigung Sloweniens führte zu einigen Dingen, die man be-rücksichtigen muß: Von einem Markt von 24 Millionen potentiellen Käufern wurden wir zu einem Markt von zwei Millionen, doch davon kann man nicht leben. Unsere Schlüsselfabri-ken arbeiten ein bis drei Wochen für die heimische Nachfrage und 11 Monate für den Export.“

„Die Slowenen sind praktische Leute; diese praktische Haltung zwingt zur ständigen Kommu-nikation mit den Nachbarn, zwingt zu ausgewogenen Reaktionen und zu guten Beziehungen mit den Nachbarn. Daher ist die erste Priorität der Außenpolitik die Verbesserung der Bezie-hungen zu den Nachbarn und die längste gemeinsame Grenze haben wir mit Kroatien.“

„Slowenien ist für all diese Staaten und deren politische Eliten eine große Herausforderung, denn sie haben zu Hause die Frage zu beantworten, was haben die Slowenen besser gemacht als wir. Daher denke ich, daß unser Beitritt zu EU und NATO der größte Ansporn und größte Beitrag ist für den Prozeß der Transition, Demokratisierung, Normalisierung und Integration von Bosnien, Kroatien, Serbien und Montenegro sowie Mazedonien.“

„Slowenien bleibt auf der einen Seite eine stolze Nation, andererseits aber auch multikulturell, denn die junge Generation muß neben ihrer Muttersprache noch mindestens zwei Fremd-sprachen lernen. Wenn einem nach einer Stunde Fahrt mit dem Auto in welche Richtung auch immer seine Sprache nicht mehr hilft, ist man gezwungen Fremdsprachen zu lernen. Das ist für uns ein großer Vorteil. Das wir sich auch für unseren wirtschaftlichen Fortschritt und Er-folg sicher bemerkbar machen. Slowenien muß überlegt handeln, schneller und überzeu-gender sein als alle anderen, damit es wirtschaftlich Fortschritte macht. Das ist eine Herausforderung für die folgende Generation.“

Ich sehe große Möglichkeiten bei der Zusammenarbeit ......

„Wir befassen uns sehr intensiv mit der Regionalisierung Sloweniens. Hier gibt es große Erwartungen, daß es wesentlich mehr Regionen geben wird als möglich ist. Ich komme aus Gorenjska und Oberkrain ist zweifellos eine Region für sich und ein Partner für Kärnten. Auch Stejerska ist kein Problem. Aber es gibt welche, die eine Region fordern, aber nur 60.000 Einwohner haben und das ist keine reale Erwartung. Viele Fonds in der EU rufen zur Realisierung auf, so daß hier Möglichkeiten warten. Doch die Bildung unserer Regionen wird nicht zufrieden-stellend schnell erfolgen; ich denke, daß wir noch zwei Jahre brauchen werden, bis es zur Bildung dieser Regionen kommt.“

Frühjahr 1990 erste freie Wahlen;

23.12. 1990 Unabhängigkeitsreferendum, 88 Prozent Ja-Stimmen, 85 Prozent Teilnahme

sechs Monate Moratorium bis 23. Juni 1991

25. Juni 1991: Parlament erklärt Unabhängigkeit;

26. Juni 1991 Feier in Laibach,

27. Juni Beginn des 10 Tage Krieges;

18. Juli 1991: Abzug der Armee aus Slowenien;

Kroatien: Slow Exporte: 954 Millionen Euro, 2002; 418 Millionen Einfuhr; 60 Prozent Ausfuhr in die EU;

Starkes Wachstum auch nach Jugoslawien;

Euro, Schengen, Heranführung des restlichen, ehemaligen Jugoslawien an EU und NATO;

Dabei auch Zusammenarbeit mit Österreich;

Europajournal 18042003 Slowenien auf dem Weg zur EU Wehrschütz Mod

Am 16. April hat Slowenien beim EU-Gipfeltreffen in Athen feierlich den Beitrittsvertrag zur Europäischen Union unterschrieben. Slowenien ist der erste Nachfolgestaat des ehemaligen Jugoslawien, der in die EU aufgenommen wird. Slowenien hat damit eine Vorbildfunktion für Kroatien, Bosnien, Serbien und Montenegro und Mazedonien, die diesen Weg ebenfalls gehen wollen. Slowenien sieht sich auch als Brücke zum Balkan und setzt bei dessen weiterer Stabilisierung auch auf die Zusammenarbeit mit Österreich. Doch der Weg Sloweniens in die EU war nicht leicht. Vor allem die ersten Jahre nach der Unabhängigkeit waren von hoher Inflation und Niedergang geprägt. Massiv belastet war auch das Verhältnis zu den Nachbarn, zu Italien wegen der Minderheit an der Küste und der slowenischen Minderheit in Istrien; zu Österreich wegen der belasteten gemeinsamen Geschichte und der Minderheitenfragen. Während Wien und Laibach eine gemeinsame Historikerkommission gebildet haben, die heuer ihre Arbeit abschließen soll, ist im Verhältnis zwischen Kroatien noch vieles offen. Dazu zählt etwa die Seegrenze bei Piran. Trotz aller Probleme haben Fleiß, politische Geschlossenheit und massive Auslandsinvestitionen auch aus Österreich, Slowenien zu einer Erfolgsgeschichte werden lassen, die unser Korrespondent Christian Wehrschütz nachgezeichnet hat.
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