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Krise der Erzdiözese Marburg und die Banken in Kärnten

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In Slowenien hat die Finanzkrise der Erzdiözese Marburg den größten Konkursfall in der Geschichte des Landes ausgelöst. Die bereinigten Verbindlichkeiten ihrer drei Unternehmen werden auf 720 Millionen Euro geschätzt, für die die Erzdiözese aber rechtlich nicht haftet. Doch auch Erzdiözese selbst ist überschuldet, und auch Banken aus Kärnten sind von der gesamten Finanzkrise betroffen. Hilfe bei ihrer Bewältigung leistet die Diözese Graz-Seckau, die auch einige Gebäude der Erzdiözese Marburg kaufen könnte.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien

Insert: Herbert Beiglböck, Wirtschaftsdirektor der Diözese Graz-Seckau

Gesamtlänge: 2‘ 15

Managementfehler der Erzdiözese Marburg und die internationale Finanzkrise führten vor etwa zwei Jahren zum Zusammenbruch ihres Wirtschaftsimperiums. Doch auch die Erzdiözese ist überschuldet. Daher bat Marburg im Juni 2012 die Diözese Graz-Seckau um Hilfe, die zunächst den Schuldenstand ermittelte. Nach Angaben von Wirtschaftsdirektor Herbert Beiglböck hat Marburg 37 Millionen Euro an gesicherten Verbindlichkeiten; hinzu kommen noch mehr als 30 Millionen an Haftungserklärungen, deren juristischer Wert umstritten ist. Zwei Drittel der 37 Millionen Euro entfallen direkt auf Banken:

"Wir haben insgesamt Bankverbindlichkeiten in der Größenordnung von 24 Millionen Euro, und davon sind etwa 21 Millionen Töchtern zuzuordnen, wo wir eine österreichische Muttergesellschaft haben."

Zu den Kreditgebern zählen kleinere Banken mit Muttergesellschaften in Kärnten; sie wollten unter Berufung auf das Bankgeheimnis keine Angaben über die Kredite und ihre Besicherung machen. Nach Angaben aus Slowenien sollen die Summen zwischen drei, fünf und acht Millionen Euro liegen, wobei zum Beispiel das Kolping Haus der Erzdiözese mit einer Hypothek der Zveza-Bank belastet sein soll. Anders liegt der Fall bei der Hypo-Alpe-Adria. Sie hat an Marburg zwar direkt keine Kredite vergeben, sehr wohl aber an deren Gesellschaften Zvon Dva, Zvon Ena und Gospodarsvo Rast, die alle in Konkurs gegangen sind. Nach den Berichten der slowenischen Masseverwalter geht es um insgesamt etwa 30 Millionen Euro, wobei in dieser Summe Kredite nicht berücksichtigt sind, die die Hypo an Unternehmen vergeben hat, die zum Wirtschaftsimperium der Erzdiözese gehörten, die aber für deren Verbindlichkeiten nicht haftet. In welchem Ausmaß die Banken aus Kärnten ihr Geld wiedersehen werden ist offen. Die Diözese Graz-Seckau ist bereit, von der Erzdiözese Marburg die Aloisius-Kirche und den Bischofsitz zu kaufen, die sonst in die Konkursmasse fielen. Ziel ist es, die seelsorgerische Tätigkeit zu retten und einen Vergleich mit den Banken herbeizuführen.

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