Pahor Favorit vor der Stichwahl
Fernsehen
ZiB1
Berichte Slowenien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien
Insert1: 0’36 Danilo Türk, Staatspräsident Sloweniens
Gesamtlänge: 1’22
In Laibach kam es gestern wieder zu Ausschreitungen, obwohl die Proteste friedlich begonnen hatten. Während die Polizei das Parlament gegen Randalierer schützen musste, fand zwischen Borut Pahor und Danilo Türk die letzte TV-Konfrontation statt. Beide verurteilten die Gewalt. Der große Unterschied liegt im Verhältnis zu Janez Jansa, dem unpopulären konservativen Ministerpräsidenten. Sein Verhältnis zu Türk ist denkbar schlecht; der Präsident ist sogar für eine technische Regierung, um die Krise zu überwinden; auch mit Kritik am Kabinett spart er nicht:
„Der Präsident muss warnen, wenn die Dinge nicht gut gehen und bei uns gibt es viele derartige Dinge. Hier bin ich zu einer bestimmten Polemik mit der Regierung bereit, wenn es nötig ist. Dagegen ist Herr Pahor schließlich und endlich immer auf der Seite der Regierung.“
Denn Pahor sieht derzeit keine Alternative; nicht die Regierung, sondern der Reformstau sei das Problem. Im Wahlkampf arbeitete Pahor 280 Stunden in den unterschiedlichsten Berufen, und half bei den Aufräumungsarbeiten nach dem Hochwasser mit. Das kam sehr gut an, während Türk keinen volksnahen Wahlkampf führte. Doch in der Endphase wirkte er angriffslustiger und konkreter als Pahor; daher könnte morgen der Abstand zwischen beiden weit geringer sein als vorhergesagt.