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Gebürtiger Serbe wird Ministerpräsident

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„Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!“ – Dieses Sprichwort hat sich gestern bei den Wahlen in Slowenien wieder ein Mal bewahrheitet. So verlor die Mitte-Links-Regierung zwar wie erwartet die Wahl mit Bomben und Granaten – doch gesiegt hat nicht der lange favorisierte konservative Politiker Janez Jansa, sondern der Bürgermeister von Laibach, Zoran Jankovic, mit seiner neuen Bewegung „Positives Slowenien“. Jankovic erreichte 28 Mandate im 90 Sitze zählenden Parlament in Laibach und wird auch den Auftrag zur Bildung der neuen Regierung erhalten. Jankovic will jedenfalls eine breite Koalition. Sieben Parteien sind nun im Parlament, und nur mit der zweitstärksten Kraft, den Konservativen unter Janez Jansa will Jankovic nicht koalieren.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Laibach

Insert1: Zoran Jankovic, Wahlsieger und Bürgermeister von Laibach

Insert2: Zoran Jankovic, Wahlsieger und Bürgermeister von Laibach

Gesamtlänge: 1’58

Den Laibacher bescherte Zoran Jankovic in seinen fünf Jahren als Bürgermeister eine schöne Stadt, und sie bescherten ihm gestern seinen Wahlsieg, denn der große Vorsprung im Großraum Laibach entschied zugunsten des Bürgermeisters. Im Wahlkampf besuchte Jankovic auch die Handelskette Mercator; dort begann 1997 seine große Karriere, denn als Generaldirektor machte er Mercator zum größten Unternehmen in Slowenien. Seine Fähigkeit heikle politische Probleme zu lösen, zeigte Jankovic als Bürgermeister. So konnten die Muslime, vorwiegend Bosniaken und Albaner, nur sehr beengt ihre Religion ausüben. Hier soll nun Laibachs erste Moschee nach 40 Jahren Wartezeit und Streit entstehen. Erst vor zwei Monaten gründete Jankovic die Bewegung „Positives Slowenien“:

„Wir sind eine sozialdemokratische Partei der linken Mitte, und das bleiben wird. Wir achten die Arbeit, den Menschen und wir wünschen uns einen wirtschaftlich gesunden Staat, der in der Welt konkurrenzfähig ist, und der die soziale Solidarität aller Burger gewährleistet.“

Ein schrittweises Umdenken deutet Jankovic bei der Atomenergie an:

„Ich bin gegen einen zweiten Reaktorblock in Krsko; denn das ist eine Energie, die langsam aufhören muss zu bestehen; schauen sie nur, was in Japan geschehen. Aber man muss eben vor allem die Sicherheit im Atomkraftwerk Krsko gewährleisten.“

Ausbauen will seine Bewegung „Postives Slowenien“ den Anteil an erneuerbarer Energie. Er soll in Slowenien bis 2015 bei mindestens 25 liegen; derzeit sind es nur etwa zehn Prozent. In die Wiege gelegt wurde Jankovic seine Karriere übrigens nicht. Im Dorf Saraorci in Serbien wurde er 1953 als Sohn einer Slowenin und eines Serben in diesem Haus geboren; in früher Kindheit übersiedelte die Familie nach Slowenien, das er nun bald als Ministerpräsident führen wird.

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