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Gedenkfeier für Partisanenopfer in Slowenien

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Am Christi-Himmelfahrtstag hat heute im slowenischen Grenzgebiet wieder eine Gedenkfeier für die Opfer der Tito-Partisanen statt. Die Gedenkfeier fand in Liescha statt. Dort ist ein Massengrab, in dem viele der 128 Kärntner liegen dürften, die nach dem Zweiten Weltkrieg verschleppt wurden. Insgesamt wurden mehr als 260 Kärntner verschleppt. Das Aufklärung des Schicksal dieser Verschleppten könnte nun möglich sein, wenn Kärnten und Österreich entsprechende Initiativen setzen; Slowenien ist grundsätzlich zur Aufkklärung bereit.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Liescha/Lese

Insert1: Marjan Sturm, Zentralverband der Kärntner Slowenen 0’32 – 0‘59

Insert2: Josef Feldner, Kärntner Heimatdienst 1’07 – 1‘29

Gesamtlänge: 2’31

Dieses Kreuz im Wald bei Liescha markiert das Massengrab in dem mehrere hundert Menschen vergraben liegen, die nach Kriegsende von Tito-Partisanen ermordet wurden. Neben Slowenen dürften auch viele der 128 ermordeten Kärntner hier liegen. Das Kreuz wurde nun erneuert und von Ivan Olip, dem Dechanten von Bleiburg, geweiht. An diesem Grab bekräftigten auch Josef Feldner und Marjan Sturm, Kärntner Heimatdienst und Zentralverband der Kärntner Slowenen, den Willen zur Aussöhnung:

"Es gehört zu den zivilisatorischen Fortschritten der Menschheit dass man Tote anständig begräbt und anständige Denkmäler setzt. Die Tatsache, dass das noch nicht passiert ist, halte ich für falsch. Deshalb glaube ich, dass das auch ein Schritt sein kann, die Versöhnung in Kärnten voranzubringen, und aufeinander zu zugehen, weil man einfach anerkennt, dass es Tote und Verletzungen auf beiden Seiten gegeben hat."

Sturm war zum ersten Mal in Liescha; er und Feldner sind für die Aufklärung des Schicksals der Verschleppten:

"Ich hoffe, dass nun auch von österreichischer Seite entsprechende Impulse gesetzt werden. Wichtig ist natürlich, dass es nicht zu neuem Hass und neuen Aversionen kommt. Und da sehen wir in der Kärntner Konsensgruppe unsere Aufgabe, hier ein Klima des gegenseitigen Vertrauens zu schaffen."

In der Kirche von Liescha fand dann der Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer statt. In seiner Predigt erinnerte Ivan Olip an die Verbrechen während des Zweiten Weltkrieges. Zu den Verschleppungen sagte er:

„Mord bleibt Mord, Unmenschlichkeit bleibt Unmenschlichkeit, ob im Krieg oder nach dem Krieg, Vertreibung bleibt Vertreibung.“

Verssammelt hatten sich zum Gottesdienst Hinterbliebene und Nachkommen der Kärntner Verschleppten. Dazu zählt etwa Friederike Leitgeb; ihr Vater und seine zwei Brüder wurden Mitte Mai verschleppt, bis heute sind ihre Gräber nicht gefunden. In der Kirche ist natürlich auch Otmar Mory; der Altbürgermeister von Bleiburg ist Mitorganisator des Gedenkens, seine Eltern wurden aus Bleiburg verschleppt. Mory ist sicher, dass sie im Massengrab in Liescha liegen.

Ihnen galten auch die Gebete: „Vater Unser im Himmel….“

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