Turk zu Massengräbern und Verschleppten
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Kärnten Heute
Berichte Slowenien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien
Inserts: Danilo Turk, Präsident Sloweniens
Gesamtlänge: 1’45
Die Bilder aus dem Massengrab in der Huda Jama bei Lasko schockierten die slowenische Öffentlichkeit. Je nach politischer Erblast fielen auch die Reaktionen der Parteien gegensätzlich aus. Präsident Danilo Turk bezeichnet die Massenmorde als Verbrechen. Doch wie soll Slowenien nun auf die Öffnung des Massengrabes reagieren?
"Erstens müssen wir uns pietätvoll mit dem Thema befassen; das darf nicht im Widerspruch stehen zur gerichtsmedizinischen Untersuchungen und zur historischen Erörterung. Das gilt auch für die strafrechtliche Verfolgung der Personen, von denen festgestellt werden kann, dass sie für bestimmte Verbrechen verantwortlich waren. Zweitens ist es sehr wichtig, dass die Parteien die Geschichte nicht für ihre tagespoltischen Abrechnungen verwenden.“
Turk ist sich bewusst, dass dieses Thema auch in Kärnten sensibel ist. Diskutiert wurde es vorgestern bei der Radio-Sendung „Streitkultur“. Dabei stand das Schicksal der 26o Personen im Vordergrund, die Partisanen unmittelbar nach Kriegsende verschleppt haben. Zur teilweisen Klärung ihres Schicksals könnte eine Zusammenarbeit zwischen Laibach, Klagenfurt und Wien beitragen.
"Was die Zusammenarbeit zwischen Slowenien und Österreich betrifft, so ist sie ganz bestimmt möglich und natürlich. Natürlich führt Slowenien die Untersuchungen auf seinem Territorium selbst durch; andererseits sind die Wege für eine Kommunikation, Information und Absprachen offen, was alle Fragen diese Epoche betrifft."
An den Behörden und Regierungen in Österreich und Kärnten liegt es nun, Danilo Turk beim Wort zu nehmen und die Probe aufs Exempel zu machen.