Erster Tag der Vignette in Slowenien
Fernsehen
ZiB2
Berichte Slowenien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien
Insert1: 1’26 Branko Barle, Slowenische Autobahngesellschaft
Gesamtlänge: 2‘06
Der ehemalige Grenzübergang Spielfeld; unmittelbar dahinter herrschte bereits in der Früh große Nachfrage nach der Vignette. Vor allem Touristen mit dem Reiseziel Kroatien waren die Käufer. Um Warteschlagen zu vermeiden, hatte der Betreiber einer Tankstelle zusätzliches Personal eingestellt, das als fliegende Händler die Vignette verkaufte. Die Einführung stieß grundsätzlich auf Verständnis:
„Schade ist, dass es keine Kurzvariante gibt, aber grundsätzlich ist es schon in Ordnung, dass man für das Autofahren auch bezahlt, oder für die Benützung von Autobahnen bezahlt.
Kritik gab es jedoch am Preis von 35 Euro:
Sehr erfreut bin ich nicht, weil vor einem Jahr war es um einiges günstiger, durch Slowenien zu fahren. Das waren glaube ich vier Euro oder so, und jetzt sind es 35 Euro.“
Doch Kurzzeitvignetten sind nicht in Sicht, aber ab Dezember werden Jahresvignetten angeboten. Seit heute nicht mehr möglich ist die elektronische Abbuchung; vor den Mautstationen gilt Tempo 40; die Stationen bleiben bestehen, weil LKW ab 3,5 Tonnen weiter auf herkömmliche Weise zahlen. Bereits heute wurde fleißig geklebt, manches Mal auf der falschen Seite. Denn die Vignette muss links oben und innen geklebt werden, auch das wurde bereits kontrolliert. Wer als Ausländer ohne Vignette erwischt wird, muss 150 Euro Strafe sofort zahlen und sofort eine Vignette kaufen:
„Wenn sich der Betroffen weigert, eine Vignette zu kaufen, dann wird das Auto durch Krallen gesperrt, und bis er die Vignette gekauft hat, darf er nicht weiterfahren.
Diese Gefahr wirkte am Loibl Pass in Kärnten offensichtlich nicht abschreckend. Am Nachmittag war die Nachfrage nach Vignetten sehr gering. Einige Ausflügler besuchten die slowenische Seite und wollten keine Vignette kaufen:
“Ich fahre nicht auf die Autobahn auf, und deshalb brauche ich auch keine Vignette. Ich habe auch nicht vor einen Urlaub zu machen in Slowenien.“
Doch die meisten Kärntner, die hierher kamen, waren Einkaufstouristen; ihr Motto hieß: Zigarette statt Vignette.