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Was blieb von der Ära Bush nach dem letzten Gipfel mit der EU

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Berichte Slowenien
In Slowenien hat heute der letzte Gipfel zwischen der EU und den USA in der Ära von Präsident George Bush stattgefunden. Bush selbst spielte in der abschließenden Pressekonferenz selbst darauf an, denn im Konferenz Brdo war Bush vor sieben Jahren auch zum ersten Mal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammen getroffen. Der EU-USA-Gipfel bildete für Bush auch den Auftakt zu seiner letzen Europareise und das Verhältnis zwischen Washington und Brüssel war unter Bush vor allem von vielen Tiefen geprägt. So spaltete der Irak-Krieg zweifellos das transatlantische Verhältnis, während die zweite Amtszeit von Bush wieder von Annäherung und engerer Zusammenarbeit geprägt war.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien

Insert1: Nikolas Busse, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Insert2: Benita Ferrero-Waldner, EU-Kommissarin

Insert3: Nikolas Busse, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Gesamtlänge: 2’18

Eine Vorführung der Lippizaner aber auch eine Volkstanzgruppe bot Slowenien in Brdo auf, um George Bush zum Abschied zu erfreuen. Weniger freundlich waren linksliberale Medien. Wäre die Welt nicht schöner ohne diesen Mann, frage das Magazin Mladina? Bush-Skepsis zeigte auch eine Straßenbefragung:

"Der Krieg gegen den Irak war ein katastrophaler Fehler, und ein Fehler ist noch schlechter als ein Verbrechen, das sagte Tallerand schon über Napoleon."

Diese Einschätzung teilten nicht alle EU-Staaten; und beim Gipfel in Brdo war von einer Verstimmung nichts zu merken; vor allem in seiner zweiten Amtszeit bemühte sich Bush weit mehr um die EU; trotzdem bildet seine Ära einen Wendepunkt:

„Im Großen und Ganzen herrschte glaube ich, in Westeuropa das Gefühl, dass es da so eine Art Schicksalsgemeinschaft mit den Amerikanern gegen den Kommunismus gibt; ich glaube, dass ist vorbei, Bush war der Vollstrecker des Endes dieser Ära. Die Amerikaner haben sich geopolitisch neu aufgestellt in seiner Amtszeit, dass ist ihnen zum Großteil aufgezwungen worden, durch den internationalen Terrorismus.“

Auch diese Neuorientierung erschwerte das Verhältnis zu Europa, das aber weiterhin auf einem stabilen praktischen Fundament ruht:

„Man muss sagen, der Eckpfeiler unserer großen strategischen transatlantischen Partnerschaft natürlich die Handel- und Wirtschaftsbeziehungen sind. Wenn man denkt, dass es zwei Milliarden Euro am Tag sind, die an Gütern und Dienstleistungen in beiden Richtungen zwischen USA und EU passieren.“

Doch auch weltpolitisch sind beide aufeinander angewiesen. Mehr als 40 Themen, vom Klimawandel bis zum Iran, kamen beim Gipfel zur Sprache; sie fordern von der EU eine wachsende weltpolitische Rolle und von Brüssel und Washington die ständige Pflege einer Partnerschaft, die nicht mehr selbstverständlich ist:

„“Eine Interessensgemeinschaft, das ist das Mindeste was es sein muss; die Frage ist eher, kommen wir auch zu einer Wertegemeinschaft, die wir im Kalten Krieg ein Mal gewesen sind. Da waren wir uns einig, dass wir freiheitliche Länder sind, gegen den Kommunismus, so einfach ist das heute nicht mehr“.

Diese Wertegemeinschaften betonten George Bush und die EU-Spitze; doch von Worten zu Taten ist der Weg oft weit.

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