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Titos Kampf gegen die Katholische Kirche in Slowenien

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Im Museum für Zeitgeschichte in Laibach ist noch bis Ende November eine aufsehenerregende Ausstellung zu sehen. Gewidmet ist sie dem Kampf Tito-Kommunisten gegen die katholische Kirche in Slowenien zwischen 1945 und 1961. Dabei spielte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg auch Kärnten eine Rolle. Etwa 15 slowenische Geistliche wurden entweder auf der Flucht nach Kärnten ermordet oder von den Briten aus einem Lager bei Viktring gemeinsam mit anderen Gefangen an die Tito-Partisanen ausgeliefert. Doch auch mit vielen anderen Mitteln kämpften die Kommunisten gegen die katholische Kirche. Dazu zählten etwa Schauprozesse, die in der Ausstellung Laibach ebenfalls dokumentiert sind.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Laibach

Insert: 0’55 Tamara Griesser-Pecar, Historikerin und Organisatorin der Ausstellung

Gesamtlänge: 1’40

„Der Kampf gegen Glaube und Kirche 1945 bis 1961“ lautet der Titel der Ausstellung, die einen klaren Kärnten-Bezug aufweist. Angeführt sind die Namen von mehr als 600 Priestern, Ordensleuten und Theologen, die auch aus Viktring nach Slowenien zurückgeschickt und abgeurteilt wurden. Geführt haben die Kommunisten den Kampf gegen die Kirche zunächst vor allem unter dem Vorwurf der Kollaboration mit den italienischen und deutschen Besatzern.

Dieser Vorwurf ist noch lebendig, daher ist die Ausstellung in Slowenien umstritten. 1945 gab es 1000 Priester. Bis 1961 wurden mehr als 300 zu langen Haftstrafen verurteilt, 4 wurden hingerichtet. Nach dem Verbot des Religionsunterrichts 1952 griff der Staat vor allem zu Verwaltungsstrafen:

„Es gab 1411 Bestrafungen; die meisten bekamen sehr hohe Geldstrafen. Die Leute haben ja damals nicht sehr viel verdient, und da waren 5000 Dinar ziemlich viel Geld.“

Doch auch Kirchen wurden zerstört; vor allem im Raum Gotschee, wo die deutsche Volksgruppe lebte, aber nicht nur. Ziel war es, das Bild Sloweniens zu verändern, und die Kirche zu schwächen. Begonnen hatte dieser Kampf während des Krieges. Nach Angaben der Historikerin wurden zwischen 1941 und 45 47 Priester in Slowenien ermordet, 46 davon, von den Partisanen.

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