Euro seit heute einziges Zahlungsmittel in Slowenien
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Berichte Slowenien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien
Marktfrau
Insert: Angela Merkel, EU-Ratspräsidentin
Insert1: Janez Jansa, Ministerpräsident Sloweniens
Insert2: Ursula Plassnik, Außenministerin
Aufsager: Christian Wehrschütz aus Ljubljana
Gesamtlänge: 2’35
Auch am Gemüsemarkt in Ljubljana war heute die Landeswährung Tolar aus allen Kassen verschwunden. Gezahlt haben Kunden nur mehr mit Euro. Mit dem Wechselgeld gab es keine Probleme:
„Wir haben genügend Münzen; wir haben uns schon vorher damit eingedeckt, so dass wir vorbereitet sind. Für mich läuft es gut, aber wir sind erst am Anfang“
Ausgeblieben ist bisher eine massive Teuerungswelle, obwohl etwa in Kaffeehäusern Preise durchaus spürbar angezogen haben. Trotzdem überwiegt bei den Slowenen der Stolz, den Euro so rasch erreicht zu haben. In Ljubljana würdigte diese Leistung auch die Europäische Union mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Spitze.
„Allen Menschen hier in Slowenien, die vielleicht dem gewohnten Tolar nachtrauern, möchte ich sagen: Der Euro ist ein stabile und gute Währung.“
Merkel brachte eine deutsche Euro-Münze mit dem Brandenburger Tor mit. Dessen Öffnung und der Fall der Berliner Mauer habe die Einigung Europas erst möglich gemacht. Als weiteren Schritt zur Überwindung des Kommunismus bewertet auch Slowenien den Euro:
„Unter dem Kommunismus hinkte Slowenien wirtschaftlich und zivilisatorisch hinterher. So betrug der Durchschnittslohn vor dem Zweiten Weltkrieg 80 Prozent des Durchschnittslohns in Österreich. In der Zeit der ersten freien Wahlen im Jahre 1990, die Einparteiensystem und Kollektivismus in Slowenien beendeten, betrug der Durchschnittslohn nur mehr etwa 30 Prozent von Österreich.“
Über diesen Aufholprozess freut sich auch Österreich, der größter Investor ist Slowenien ist:
„Mich freut das als Kärntnerin besonders; denn auf beiden Seiten der Karawanken haben wir jetzt eine gemeinsame Währung, das ist natürlich auch ein ganz enormer Impuls für die Wirtschaft.“
Das Verhältnis mit Außenminister Dimitri Rupel ist trotz der Ortstafeln herzlich; gemeinsame Interessen überwiegen bei weitem; dazu zählt die zügige Heranführung des Balkan an die EU, um diese Region endgültig zu stabilisieren.