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Euro seit heute einziges Zahlungsmittel in Slowenien

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Berichte Slowenien
In Slowenien gilt seit heute nur mehr der Euro als Zahlungsmittel. Er ersetzt damit endgültig die Landeswährung Tolar. Eingeführt hat Slowenien den Euro mit erstem Jänner, wobei mit beiden Währungen nur 14 Tage parallel bezahlt werden konnte. Slowenien ist das 13. Land der EU, das den Euro einführt. Gleichzeitig ist Slowenien jedoch der erste jener Staaten, die vor drei Jahren der EU beigetreten sind, der die strengen wirtschaftlichen Kriterien für den Euro erfüllt hat. Slowenien ist somit stolz auf seine Erfolge, nicht zuletzt deshalb, weil das Land erst vor 15 Jahren unabhängig geworden ist. Daher fand heute in Ljubljana eine hochrangig besetzte Feier statt. Anwesend waren acht Staats- und Regierungschef, darunter auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel als amtierende EU-Ratsvorsitzende. Österreich war durch Außenministerin Ursula Plassnik vertreten.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien

Marktfrau

Insert: Angela Merkel, EU-Ratspräsidentin

Insert1: Janez Jansa, Ministerpräsident Sloweniens

Insert2: Ursula Plassnik, Außenministerin

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Ljubljana

Gesamtlänge: 2’35

Auch am Gemüsemarkt in Ljubljana war heute die Landeswährung Tolar aus allen Kassen verschwunden. Gezahlt haben Kunden nur mehr mit Euro. Mit dem Wechselgeld gab es keine Probleme:

„Wir haben genügend Münzen; wir haben uns schon vorher damit eingedeckt, so dass wir vorbereitet sind. Für mich läuft es gut, aber wir sind erst am Anfang“

Ausgeblieben ist bisher eine massive Teuerungswelle, obwohl etwa in Kaffeehäusern Preise durchaus spürbar angezogen haben. Trotzdem überwiegt bei den Slowenen der Stolz, den Euro so rasch erreicht zu haben. In Ljubljana würdigte diese Leistung auch die Europäische Union mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Spitze.

„Allen Menschen hier in Slowenien, die vielleicht dem gewohnten Tolar nachtrauern, möchte ich sagen: Der Euro ist ein stabile und gute Währung.“

Merkel brachte eine deutsche Euro-Münze mit dem Brandenburger Tor mit. Dessen Öffnung und der Fall der Berliner Mauer habe die Einigung Europas erst möglich gemacht. Als weiteren Schritt zur Überwindung des Kommunismus bewertet auch Slowenien den Euro:

„Unter dem Kommunismus hinkte Slowenien wirtschaftlich und zivilisatorisch hinterher. So betrug der Durchschnittslohn vor dem Zweiten Weltkrieg 80 Prozent des Durchschnittslohns in Österreich. In der Zeit der ersten freien Wahlen im Jahre 1990, die Einparteiensystem und Kollektivismus in Slowenien beendeten, betrug der Durchschnittslohn nur mehr etwa 30 Prozent von Österreich.“

Über diesen Aufholprozess freut sich auch Österreich, der größter Investor ist Slowenien ist:

„Mich freut das als Kärntnerin besonders; denn auf beiden Seiten der Karawanken haben wir jetzt eine gemeinsame Währung, das ist natürlich auch ein ganz enormer Impuls für die Wirtschaft.“

Das Verhältnis mit Außenminister Dimitri Rupel ist trotz der Ortstafeln herzlich; gemeinsame Interessen überwiegen bei weitem; dazu zählt die zügige Heranführung des Balkan an die EU, um diese Region endgültig zu stabilisieren.

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