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Doppelte Preisauszeichnung in Slowenien

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Steiermark Heute, Kärnten Heute
Berichte Slowenien
In Slowenien sind seit gestern alle Preise doppelt gekennzeichnet. Die Preisauszeichnung in der Landwährung Tolar und in Euro ist Teil der Vorbereitung Sloweniens auf die Einführung der europäischen Währung am 1. Jänner 2007. Slowenien erfüllt bisher alle wirtschaftlichen und finanzpolitischen Voraussetzungen, die von Brüssel gefordert werden. Budgetdefizit, Staatsverschuldung und Inflationsrate liegen klar innerhalb der von der EU vorgegebenen Grenzwerte. Die doppelte Preisauszeichnung wird die Einführung des Euro überdauern und bis Ende Juni 2007 gelten.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Laibach

Insert1: Janez Sustersic, Wirtschaftsexperte,

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Laibach

Gesamtlänge: 2’15

Von den städtischen Verkehrsbetrieben bis hin zum Supermarkt – überall hat die doppelte Preisauszeichnung in Tolar und Euro in Slowenien begonnen. Gewöhnungsbedürftig für manche könnten die großen Unterschiede in den Preisangaben sein, liegt doch der Kurs zwischen Euro und Tolar bei fast 1 zu 240. Andererseits ist der Euro vor allem wegen Italien und Österreich auch keine Unbekannte mehr:

„Wir waren mehrere Male in Österreich, so habe ich mich schon die kleinen Zahlen bei den Preisen gewöhnt. Ich weiß daher, dass man aufpassen muss.“

Doch Erfahrungen mit dem Euro bei den Nachbarn wecken auch Befürchtungen:

„Es könnte um 10 bis 20 Prozent teurer werden, das ist sehr schwer zu kontrollieren. So war das in Österreich und Italien als man den Euro eingeführt hat. Es wird teurer werden.“

Gerade eine Teuerungswelle soll auch die doppelte Preisauszeichnung verhindern. Doch zur Preiskontrolle hat man auch noch andere Maßnahmen vorgesehen:

„Regierung und Konsumentenschützern haben vereinbart, dass man die Preise an mehr als tausend Stellen kontrolliert, und dass man jene gleich im Internet veröffentlicht, die ungerechtfertigt die Preise erhöhen. Auch die Gewerkschaften werden Preisschwankungen genau kontrollieren.“

Für Slowenien-Reisende ist wichtig, dass Tankstellen die Literpreise an den Zapfsäulen nur in Tolar angegeben; dagegen weist die Rechnung beide Währungen auf. Auch die Maut wird in Tolar und Euro angezeigt, doch einen doppelt ausgezeichneten Beleg erhält nur, wer in Euro zahlt. Hinzu kommt, dass bei der Maut ein schlechterer Euro-Kurs verrechnet und noch fünf Prozent an Bearbeitungsgebühr einbehalten werden. Bereits jetzt wird ein Viertel aller Maut in Euro bezahlt. Das dadurch entstehende „Körberlgeld“ bleibt Slowenien nur bis Jahresende, dann muss der offizielle Kurs verwendet werden.

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