Slowenien wählte neues Parlament
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Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien
Aufsager: Christian Wehrschütz aus Slowenien
Gesamtlänge: 1’37
Die Slowenen werden heute über die Wahl und in den kommenden Tagen über Wahlergebnis und Koalitionsverhandlungen nur unzureichend informiert werden. Denn mit Ausnahme eines privaten Fernsehsenders und einer Zeitung streiken seit heute praktisch alle Journalisten. Sie wollen erreichen, dass die Medienherausgeber endlich über einen landesweiten Kollektivvertrag verhandeln. Die 1,6 Millionen Wähler werden somit nur über zwei Medien verfügen, um sich über das Abschneiden der mehr als 20 Listen zu informiert, die zur Parlamentswahl angetreten sind.
Die regierenden Liberaldemokraten unter Ministerpräsident Anton Rop müssen nach Umfragen mit klaren Verlusten rechnen. Sie sollten dazu führen, dass die Liberalen nur mehr etwa gleich stark sind, wie die stärkste Oppositionspartei, die konservative SDS unter Janez Jansa. Ob es dazu kommt, hängt auch von der Wahlbeteiligung ab, die etwa 60 Prozent betragen dürfte. Vor vier Jahren wählten 70 Prozent. Von einer geringen Beteiligung dürfte eher die SDS profitieren, weil ihre Wähler disziplinierter sind als die der Liberaldemokraten. Sie haben die Infrastruktur modernisiert und auch mit dem Beitritt Sloweniens zu NATO und EU Erfolge vorzuweisen; doch mehr als zehn Jahre sind die Liberalen an der Macht, und unter den Slowenen wächst der Wunsch nach einem Machtwechsel. Ob er eintritt, hängt auch davon ab, welche und wie viele Kleinparteien, die Vier-Prozent-Hürde übersprungen haben, und wie stark sie im 90 Abgeordnete zählenden Parlament vertreten sind.