Slowenien vor Doppelreferendum

In Slowenien stimmen die Bürger morgen über den Beitritt ihres Landes zur Europäischen Union und zur NATO ab. Für den EU-Beitritt sagen Umfragen eine Zustimmung bis zu 80 Prozent voraus. Weit knapper könnte es in der Frage der NATO-Mitgliedschaft werden. Der Krieg der USA gegen den Irak hat die Zustimmung der Slowenen zur NATO deutlich geringer werden lassen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Slowenien

Gesamtlänge: 1‘20

In Laibach wird die Botschaft der USA seit Beginn des Irak-Krieges verstärkt bewacht. Der Krieg der USA hat die Zustimmung zum NATO-Beitritt nach letzten Umfragen auf knapp über 50 Prozent gedrückt. Trotzdem könnte NATO-Generalsekretär George Robertson in Slowenien mit seinem Werben für den Beitritt erfolgreich gewesen sein. Denn die eher schlechten Beziehungen zu Kroatien und der Mord am serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic dürften zugunsten der NATO wirken. EU-Kommissionspräsident Romano Prodi hatte dagegen bei seinem Besuch in Laibach leichtes Spiel. Slowenien hat gut verhandelt. Es muß nicht als Nettozahler beitreten und hat auch für die Bauern eine Sonderregelung erreicht. Um die Bauern zu überzeugen hat Slowenien auch den österreichischen Landwirtschafts-minister Josef Pröll eingeladen. In Diskussionen betonte Pröll, daß es auch in der EU Zukunftschancen für die Landwirtschaft gebe. Bei Umweltschutz und Landschaftspflege hat Slowenien ähnliche Wege beschritten wie Österreich bei der Unterstützung seiner Bauern.