Slowenien stimmt ab
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Berichte Slowenien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien
Aufsager: Christian Wehrschütz aus Laibach
Die Abstimmungen über EU und NATO-Beitritt wurden in Slowenien auch zusammengelegt, weil sich die Regierung damit eine größere Zustimmung zur NATO-Mitgliedschaft erhoffte. Ob diese Rechnung aufgegangen ist, wird man am späten Abend wissen, denn die Wahllokale schließen um 19 Uhr. Nach Umfragen hat der Irak-Krieg die Zustimmung zur NATO auf knapp über 50 Prozent gedrückt, trotzdem wäre ein Nein zum Beitritt eine große Über-raschung. Abhängen wird der Ausgang dies NATO-Referendums auch von der Beteiligung. Bis 16 Uhr gingen 44 Prozent aller 1,6 Millionen stimmberechtigten Slowenen zu den Wahlurnen. Eine geringe Beteiligung könnte den NATO-Gegnern nützen, doch könnte so macher Slowene wegen des schönen Wetters erst spät seine Stimme abgegeben. Eine überwältigende Mehrheit wird dagegen für den EU-Beitritt vorhergesagt. Sloweniens Präsident Janez Drnovsek und alle relevanten politischen Kräfte sind für EU und NATO. Drnovsek sieht in dieser Mitgliedschaft den Abschluß eines Weges, den Slowenien vor mehr als 10 Jahren mit der Loslösung von Jugoslawien begonnen hat. Drnovsek siegt Slowenien als Tor zum Balkan und will auch bei dessen weitere Stabilisierung in Brüssel mit Österreich zusammenarbeiten. Österreichische Betriebe sind besonders an der EU-Mitgliedschaft Sloweniens interessiert. Vom Wegfall der Grenzen erhofft man sich noch bessere Geschäfte. Etwa die Hälfte aller Auslandsinvestitionen in Slowenien entfallen auf österreichische Firmen.