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20241220 ZiB1 Serbien Studenten streiken gegen Führung Wehrsch Mod

Fernsehen
Novi Sad Bahnhof
Berichte Serbien

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Serbien

Insert1: Natasa Misic, Studentin in Novi Sad

Insert2: Igor Mihaljevic, Freier Journalist in Novi Sad

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Serbien

Gesamtlänge: 1‘40

Der Einsturz des Vordaches am Bahnhof von Novi Sad war heuer wohl der letzte Tropfen, der das Fass politischer Unzufriedenheit in Serbien zum Überlaufen brachte. Schlamperei und die Missachtung von Bauvorschriften dürften 15 Serben das Leben gekostet haben. Zwar mussten einige Politiker gehen, und Präsident Alexander Vucic sagte zu, alle Bauakten zu veröffentlichen, doch der Unmut der Studenten legte sich nicht:

2'0'2 MISIC
"Der Präsident hat versprochen, unsere Forderungen zu erfüllen; doch begonnen wurde nur damit, Dokumente zu veröffentlichen. Das ist nur der erste Schritt zur Transparenz, damit wir wissen, was tatsächlich geschehen ist. Noch offen ist die strafrechtliche Verantwortung, die uns zeigen wird, wie die Justiz in unserem Staat funktioniert."

In Serbien dominiert Alexander Vucic seit mehr als zehn Jahren das politische Leben. Er polarisiert die Bevölkerung, hat zwar eine relative Mehrheit hinter sich, doch der Unmut unter vielen Serben ist enorm:

0'46: MIHALJEVIC
"Die Proteste begannen, weil sich die Unzufriedenheit seit vielen Jahren aufstaut wegen der schlechten Verwaltung und der Korruption in Serbien. Die Tragödie in Novi Sad war nur die Initialzündung, die diese Unzufriedenheit zur Explosion gebracht hat."

Klar ist, dass keine zwei Monate nach der Tragödie noch keine Prozesse beginnen konnten; dafür ist die Zeit zu kurz und der Fall zu komplex. Doch die juristische Aufarbeitung wird der Lackmus-Test dafür sein, wie frei die Justiz in Serbien tatsächlich arbeiten kann.

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