20241121 MiJ Vucic Pressekonferenz zu Ukraine Wehrschütz
Mehr als 1000 Tage dauert nun der Krieg Russlands gegen die Ukraine, und mehr als 1000 Tage vollführt Serbien bereits einen diplomatischen Balanceakt zwischen Moskau und Brüssel, zwischen engen Beziehungen mit Vladimir Putin und dem Ziel, dereinst der EU beizutreten. Neben Putin ist Präsident Alexander Vucic auch bereits mit dem ukrainischen Präsidenten Volodimir Selenskij zusammengetroffen. Eine diplomatische Lösung strebt nun der gewählte US-Präsident Donald Trump an; doch jüngst haben die USA den Einsatz ihrer Raketen durch die Ukraine auf Ziele in Russland genehmigt. Die Chancen auf eine Verhandlungslösung bewertet in Belgrad Alexander Vucic auch daher skeptisch:
10'46'3 - Trump und Ukraine - 12'15'1
"Ich hatte gewisse Hinweise und Informationen, was Gegenstand der Gespräche sein könnte; doch ich bin nicht mehr sicher, denn das ist ein zusätzliches Gießen von Öl ins Feuer. Und ich bin nicht sicher, dass irgendein Friedensvorschlag durchgehen kann. Alle gehen von Maximalforderungen aus, und daher fürchte ich, dass die Dinge in einer Katastrophe enden werden. Eine kleine Hoffnung gab mir die Information, dass jemand eine Waffenruhe zu Weihnachten vorschlagen könnte; diese Feuerpause hätte 15 Tage dauern sollen; das war eine Information, die ich von einer Großmacht erhalten habe, doch jetzt ist mir klar, dass das unmöglich ist."
Und wie steht es um die Kompromissbereitschaft beider Seiten? Alexander Vucic:
12'22'1 - Gesicht wahren Kompromiss wichtig aber - 13'31'3
"In diesem Konflikt heißt es, dass keine Seite verlieren dürfe; doch keine Seite geht davon aus, dass auch die andere Seite nicht verlieren darf. Daher bitte ich zu verstehen, dass Kompromiss ein wunderbares Wort ist. Mit Selenskyj hatte ich ein faires Gespräch; er hat sich etwas über mich geärgert, als ich ihm das gesagt habe. Ich nehme an, dass sich auch Präsident Putin ärgern wird, wenn er hört, was ich jetzt sage: denn ich denke, dass er in diesem Augenblick nichts Derartiges will, weil es für ihn an der Front gut läuft. Ich denke, dass ein Waffenstillstand für beide gut wäre, und danach Punkt für Punkt gesprochen wird, um eine Lösung zu finden. Jeden Tag des Friedens werden 300 bis 500 Menschen mehr am Leben bleiben, mindestens so viele, weil diese Kämpfe noch blutiger wurden."