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Corona Widerstand am Balkan

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Berichte Serbien

Slowenien zählt zu den Ländern in der EU, in denen der Widerstand gegen eine Corona-Impfung besonders groß ist. Nach einer Umfrage des Gallup-Instituts ist die slowenische Bevölkerung in dieser Frage tatsächlich gespalten. 48 Prozent sagen demnach nein, 49 Prozent ja. Ebenso groß ist der Widerstand gegen Corona-Schutzmaßnahmen, die die Regierung angeordnet hat. Widerstand gibt es auch in anderen Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien, in denen die Durchimpfungsrate ebenfalls deutlich niedriger ist als in vielen Staaten der EU. Dazu zählt auch Serbien, obwohl etwa Impfstoff in Serbien in großen Mengen viel früher verfügbar war als in den meisten Ländern Europas.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Kamera: Nikola Brajovic, Predrag Crvenkovic

Schnitt Mica Vasiljevic

Insert1: Jovana Stojkovic, Bewegung für Impffreiheit

Insert2: Iris Zezelj, Meinungsforscherin in Serbien

Gesamtlänge: 2’36

In Serbien gab es bisher keine nennenswerten oder gar wirklich gewaltsamen Proteste gegen die COVID-Impfung oder gegen Corona-Maßnahmen; befolgt werden sie allerdings halbherzig, wobei die einflussreiche Serbisch-Orthodoxe Kirche ein schlechtes Vorbild ist. Diese Haltung ist besonders absurd, weil etwa der Patriarch oder auch andere führende Bischöfe an den Folgen von Corona verstorben sind. Auch in Serbien ist die Bandbreite der COVID-Gegner groß. So weist die Organisation „Ich lebe für Serbien“ das Etikett „Anti-Vaxer“ zurück:

"Dieser Begriff ist falsch; jemand ist kein Anti-Vaxer, kein Impfgegner, nur weil er die freie Wahl haben will. Meine Bewegung und ich sind für die freie Wahl, ob wir uns impfen lassen oder nicht, weil jeder medizinische Eingriff, und dazu zählt auch eine Impfung, unerwünschte Nebenwirkungen haben kann. Auch bei anderen Eingriffen hat der Mensch die Entscheidungsfreiheit."

Zu Beginn des Vorjahres war Serbien das erste Land am europäischen Kontinent, das massenhaft über Impfstoff verfügte; doch nach einem ersten Andrang ist die Impfbereitschaft auch in diesem Land des Balkan spürbar gesunken, und nur 43 Prozent der Bevölkerung haben auch die zwei Dosis erhalten. Weniger als zehn Prozent sind radikale Imfpgegner; 20 Prozent, vor allem der jüngeren Serben, sind Impfskeptiker:

„Das sind mehrheitlich Menschen, die abwarten; einige verlassen sich auf ihre Immunität, auf ihr gesundes Leben und darauf, dass sie bisher nicht an Corona erkrankt sind. Andere bewerten das Risiko der Impfung und des Virus falsch, und denken, dass sich dieses Risiko in etwa die Waage hält. Andere sind nur vorsichtig, und neigen zu Mythen wenn es um die Corona-Impfung geht. So sagen junge Paare, dass sie die Impfung aufschieben, weil sie am Nachwuchs arbeiten. "

Serbien und der gesamte Balkan haben sich in den vergangenen 30 Jahren sehr unterschiedlich entwickelt. Trotzdem ist der Widerstand in allen Staaten des Balkan gegen die COVID-Impfung hoch, höher etwa als in entwickelten Staaten der EU. Das gilt auch für das gut entwickelte Slowenien. Ein Grund dafür, könnte das Misstrauen sein, dass die Bürger ihren Politikern und Institutionen entgegenbringen, eine Haltung, die sich offenbar auch auf die Impfbereitschaft auswirkt.

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