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Serbien Schulsystem und COVID19

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Berichte Serbien

Auf die Herausforderungen durch die Corona-Krise hat praktisch jedes Land unterschiedlich reagiert; das zeigt sich nicht nur bei Grenzregelungen oder Schutzmaßnahmen, sondern auch im Bildungssystem. So wurden etwa in Österreich beim Schulbeginn im Herbst Klassen nicht geteilt und auch Schulstunden nicht verkürzt; außerdem ist gilt in Österreich keine Maskenpflicht. Anders ist die Lage etwa in Serbien; alle Klassen wurden geteilt, die Unterrichtsstunde wurde von 45 auf 30 Minuten verkürzt. Massiv eingesetzt werden in Serbien Internet und Online-Plattformen; auch das staatliche Fernsehen RTS spielt beim Lernen eine bedeutende Rolle, wie unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz berichtet:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Insert1: Ivanka Jovanovic, stellvertretende Direktorin einer Grundschule in Belgrad

Insert2: Tibor Sikima (13) Schüler einer Grundschule

Insert3: Tanja Sikima, Tibor Mutter

Insert4: Nevena Mladenovic-Blagojevic, Bildungsredaktion des staatlichen Fernsehens RTS

Gesamtlänge: 2’45

Diese Grundschule zählt 1200 Schüler von der ersten bis zur achten Klasse. Im Unterricht und in den Pausen gilt in Serbien an allen Schulen Maskenpflicht. Außerdem wurden alle Klassen geteilt; dabei gibt es Unterschiede nach Altersgruppen:

3'45' - Klassenteilung - 4'13'3

"In den unteren Klassen hat die erste Gruppe Unterricht von 8 bis 10.30 und die zweite Gruppe von 11 bis 1330. Die höheren Klassen sind ebenfalls geteilt, doch sie gehen jeden zweiten Tag in die Schule."

Massiv genutzt wird das Internet; Ivanka Jovanovic ist Musiklehrerin; sie stellt auch Musikbeispiele auf die Webseite der Schule; dort finden sich Übungen, Hausübungen und anderer Lernstoff:

Jovanovic 4'52‘7 - Unterrichtsmaterialen auf die Seite der Schule - 5'21

"Damit finden die Schüler, die an diesem Tag nicht in der Schule sind, alles, was an diesem Tag in der Schule gemacht wird. Die Schüler müssen dann damit selbständig arbeiten."

Der 13-jährige Tibor hat jeden zweiten Tag Unterricht am Nachmittag; seine Schule nutzt eine App, um die Schüler mit Lernstoff und Hausübungen zu versorgen. Möglich ist dadurch auch eine Kommunikation mit den Lehrern:

Tibor Sikima (13) Schüler einer Grundschule

2'33 - Frage - 2'41'6

"Wir können den Lehrer schriftlich fragen, wenn wir etwas nicht verstehen; er antwortet dann ebenfalls über die APP."

Das Online-Lernen hat aber auch gewisse Nachteile:

Tanja Sikima, Tibor Mutter

3'45'8 - Kontrolle - 4'20'5

"Wenn Kinder am Nachmittag zur Schule gehen, so haben Eltern, die nicht zu Hause sind, keine Kontrolle was ihr Kind am Vormittag tatsächlich macht. Denn es kann online nicht kontrolliert werden, ob das Kind die App auch nutzt."

Unterricht findet aber auch über das staatliche Fernsehen statt und zwar für alle Schultypen in allen Fächern. Abrufbar ist dieser Unterricht auch zeitversetzt über die Multimedia-Plattform des Senders, der bei der Produktion eng mit dem Unterrichtsministerium zusammenarbeitet:

12'47 - Ausnahmezustand - 13'30

"In den 10 Wochen des Ausnahmezustandes haben wir für unsere Multimedia-Plattform 2.200 Stunden an Programm produziert, das sind etwa 700 Stunden pro Woche an Unterricht. Ab September haben wir mit der täglichen Produktion begonnen; allein 100 Mitarbeiter sind auf verschiedenen Ebenen im Einsatz, von der Redaktion bis hin zur Technik.“

Für die jüngsten Schüler wurde ein eigenes Studio eingerichtet, in dem Lehrer selbst den Stoff präsentieren. Viele dieser Stunden können weiter genutzt werden, wenn die Einschränkungen durch die Corona-Krise nicht mehr bestehen werden.

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