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Serbische Jugend mehrheitlich gegen EU

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ZiB1
Berichte Serbien

In Serbien ist zum ersten Mal eine knapp Mehrheit der Jugendlichen gegen den Beitritt zur EU. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die in Belgrad der Dachverband serbischer Jugendorganisationen durchgeführt hat. Demnach sind nur mehr 38 Prozent der Jugendlichen im Alter von 15 bis 30 Jahren für die EU, aber 40 Prozent gegen den Beitritt. Dieser Wert hat binnen zwei Jahren um fünf Prozentpunkte zugenommen. Eine relative Mehrheit von einem Drittel ist auch für eine engere außenpolitische Annäherung Serbiens an Russland.

Berichtsinert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Insert1: Stefan Djordjevic, Dachverband der Jugendverbände Serbiens

Insert2: Stefan Djordjevic, Dachverband der Jugendverbände Serbiens

Gesamtlänge: 1’27

Die Ada Ziganlja, das Belgrader Pendant zum Wiener Gänsehäufl, bevölkern im Sommer hunderttausende Serben. Die Halbinsel dient nicht nur zur Abkühlung: hier finden Sportveranstaltungen statt. Die EU unterstützt auch Jugendprojekte und die Siegerehrung nahm Johannes Hahn, der Kommissar für die Erweiterung vor. Die massive Finanzhilfe Brüssels für Serbien ist nicht sehr bekannt; aber nicht nur deshalb wächst die EU-Skepsis:

„Die EU-Integration erscheint der Jugend wie das Theaterstück "Warten auf Godot", der ja niemals kommt. Immer wieder werden die Fristen eines Beitritts hinausgeschoben, und der Prozess der EU-Integration dauert bereits 20 Jahren. Das demotiviert. Diese negative Haltung wird auch festgelegt durch die Art wie die EU-Integration in der Tagespolitik verwendet wird und wie die Medien darüber berichten.“

Und diese Berichterstattung ist überwiegend negativ. Trotzdem ist die Haltung der Jugend widersprüchlich. Zwei Drittel der Befragten sehen in Serbien keine Perspektive und wollen auswandern, die Hälfte davon in die EU aber nur fünf Prozent nach Russland. Moskau ist in Serbien sehr aktiv, von Konzerten bis hin zur positiven medialen Präsenz. Dem hat Brüssel bisher nichts entgegengesetzt; auch daher ist die rückläufige Zustimmung zur EU nicht verwunderlich.

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