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Wieder Zwischenfall zwischen Serbien und dem Kosovo

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Berichte Serbien

Zwischen Serbien und dem Kosovo hat sich gestern am späten Nachmittag neuerlich ein Zwischenfall ereignet, der die mühsame Normalisierung der Beziehungen zwischen Serben und Albanern neuerlich belastet. Anlass dafür war die Einreise von Marko Djuric, eines hochrangigen Politikers aus Serbien in den serbisch dominierten Nordkosovo ohne Erlaubnis der Behörden in der Kosovo-Hauptstadt Pristina. Djuric wurde daher am späten Nachmittag im Norden der Stadt Kosovoska Mitrovica verhaftet, in Pristina verhört und dann nach Serbien abgeschoben. Der Präsident des Kosovo, Hashim Thaci, rief zu Besonnenheit auf, der Präsident Serbiens, Alexander Vucic verurteilte die Vorgangsweise der Behörden des Kosovo auch als übermäßige Anwendung von Gewalt; Serbien werde seine Bürger im Kosovo zu schützen wissen, sagte Vucic. Es berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Marko Djuric ist der Leiter der Kanzlei für den Kosovo und einer der Vertreter Serbiens bei den Gesprächen über eine Normalisierung der Beziehungen in Brüssel. Ihm verweigerten die Behörden des Kosovo die Einreise, doch Djuric kam trotzdem, auf welchem Wege, ist noch nicht völlig klar. Am späten Nachmittag wurde Djuric im serbisch dominierten Nordteil der Stadt Kosovska Mitrovica vor laufender Kamera von einer Spezialeinheit der Kosovo-Polizei verhaftet. Das Abführen in Handschellen und die demütigende Art seiner Behandlung sind Bilder, die in Belgrad die Wogen hochgehen lassen; Staatspräsident Alexander Vucic ist für diese neuen Spannungen mitverantwortlich; er hatte die Reise von Djuric selbst angekündigt, die natürlich ein Symbol für die Nichtanerkennung des Kosovo durch Serbien darstellt. Die Partei der Kosovo-Serben verkündete noch am Abend den Austritt aus der kosovarischen Regierung, die damit im Parlament keine Mehrheit mehr hat, sollte dieser Schritt tatsächlich vollzogen werden. Ob es dazu kommen wird, ließ Vucic am Abend bei einer Pressekonferenz offen . Die EU kritisierte das Vorgehen beider Seiten und rief ebenso wie der Präsident des Kosovo, Hashim Thaci, zur Besonnenheit auf. Im serbisch dominierten Norden des Kosovo, war es am Abend ruhig.

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