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Vucic gewinnt absolute Mehrheit im ersten Durchgang und wird Präsident

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Berichte Serbien
Alexander Vucic wird neuer Präsident Serbiens. Im ersten Durchgang der Präsidentenwahl erreichte der amtierende Ministerpräsident Alexander Vucic gestern 55 Prozent der Stimmen und damit die nötige absolute Mehrheit für den Sieg. Nicht mehr angetreten ist der amtierende Präsident Tomislav Nikolic, der mit dem Auslaufen seiner Amtszeit Ende Mai in Pension geht. Unklar ist, wer Vucic als Regierungschef nachfolgen wird. Die Wahlbeteiligung lag gestern bei 55 Prozent und war damit etwa niedriger als vor fünf Jahren. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Alexander Vucic deklassierte gestern seine 10 Gegenkandidaten klar. Vucic bekam 12 Prozent mehr Stimmen als alle Gegenkandidaten zusammen. Der Zweitplatzierte der Wahl, der ehemalige Volksanwalt Sascha Jankovic, erreichte mit 16 Prozent zwar einen Achtungserfolg, zur erhofften Stichwahl kam es aber nicht. Den dritten Platz belegte der Regionalpolitiker Ljubisa Preletacevic Beli, mit mehr als 9 Prozent. Beli, der mit Klamauk und Satire praktisch ohne Budget über das Internet seinen Wahlkampf führte, ließ bekannte Oppositionspolitiker klar hinter sich; denn auf die übrigen acht Kandidaten entfielen nur zwischen ein und fünf Prozent der Stimmen. Für die zerstrittene und schwache Opposition kommt die Präsidentenwahl einem Debakel gleich. Dagegen hat Alexander Vucic seine Rolle als starker Mann Serbiens bestätigt; nachdem sein Sieg feststand, sagte Vucic, die Wahl habe seinen politischen Kurs klar bestätigt; Alexander Vucic:




„Eine große Mehrheit hat sich für die Fortsetzung der Reformen und dafür ausgesprochen, dass wir den europäischen Kurs Serbiens fortsetzen unter Bewahrung der traditionell freundschaftlichen Beziehungen, die wir mit Russland und China haben.“



Vucic ließ offen, wer ihm als Regierungschef nachfolgen wird, und ob er weiter Vorsitzender der stärksten Regierungspartei bleibt. Für die innenpolitische Entwicklung Serbiens und seine Reformpolitik sind das die wichtigsten personalpolitischen Fragen der kommenden Monate.
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