Wahlkampffinale mit Beli in Serbien
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ZiB24
Berichte Serbien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Mladenovac in Serbien
Insert1: Ljubisa, Preletacevic Beli, Präsidentschaftskandidat in Serbien
Insert2: Ljubisa, Preletacevic Beli, Präsidentschaftskandidat in Serbien
Insert3: Luka: Belis Anhänger in Mladenovac
Insert4: Miodrag, Belis Anhänger in Mladenovac
Gesamtlänge: 2’20
Klamauk, Politsatire und Musik mischen sich bei den Auftritten von Ljubisa Preletacevic Beli. In Anspielung auf den ausgeprägten Personenkult um Politiker in Serbien lässt er sich auf die Bühne tragen und trägt einen Lorbeerkranz wie dereinst römische Helden und Cesaren. Vom alten Rom entlehnt ist auch der Gruß an den Parteiführer: „Heil Beli“. ….. Ljubisa Preletacevic Beli ist ein Pseudonym, ein fiktiver politischer Führer – seine Botschaften treffen aber durchaus die politische Realität in Serbien, etwa wenn er verkündet, was er als Präsident zu tun gedenkt:
„Natürlich werde ich mich zuerst bereichern; doch ich werde auch euch reich machen; Schließlich wird einer an euch denken.“
Beli heißt auf Serbisch „weiß“; daher auch der weiße Anzug als Markenzeichen. Für die übrige Ausstattung und seine Werbespots könnte durchaus der Zauberer Gandalf aus der Verfilmung von „Herr der Ringe“ Pate gestanden haben. Das Wahlkampfbudget ist mit umgerechnet 2.500 Euro auch für serbische Verhältnisse minimal:
„Das Internet ist unsere Hauptwaffe; ohne Geld haben wir ein Chaos angerichtet. Hätte ich zwei, drei Millionen investiert, wäre ich Präsident Österreichs geworden, gleich im ersten Wahlgang.“
Belis Bewegung ist mehr als nur Klamauk. Bei den Lokalwahlen in der 50.000 Einwohner zählenden Stadt Mladenovac erreichte seine Partei im April des Vorjahres auf Anhieb 20 Prozent und wurde zweitstärkste Kraft.
Luka:
„Er ist viel besser als aller Politiker an der Macht; er parodiert alles, doch daher erhebt sich das Volk gegen die Führung.“
Milorad:
„Er wird der beste Präsident Serbiens sein; er ist ein kluger Junger.“
Beli zählt zu den jungen Protestbewegungen am Balkan, die die alten politischen Eliten, ihr Pathos, ihre Konflikte und die Parteibuchwirtschaft satt haben. Der 26-jährige motiviert vorwiegend junge Wähler. Umfragen sagen ihm beim ersten Durchgang der Präsidentenwahl 10 Prozent voraus.