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Alexander Picker als Bankdirektor in Serbien

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Der Salzburger Alexander Picker wurde österreichweit bekannt, weil er 2014 und 15 Vorstandsvorsitzende der Hypo Group Alpe Adria und des Hypo-Balkannetzwerks war. Dabei ist Picker ein Bankmanager mit großer internationaler Erfahrung vor allem in Ost- und Südosteuropa, in Polen, in Bosnien und Herzegowina, in Slowenien aber auch in Serbien. Dort leitete der Salzburger von 2004 bis 2007 die Unicredit-Bank. Nach Serbien ist der nunmehr 53-jährige im Dezember wieder zurückgekehrt, als erster ausländischer Generaldirektor der zweitgrößten Bank des Landes, der serbischen Komercijalna Banka. In Belgrad hat ihn unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz besucht, hier sein Bericht:

Etwas versteckt im Zentrum von Belgrad liegt die Zentrale der Komercijalna Banka; der Innenhof und die gediegene Inneneinrichtung im Büro des Generaldirektors erinnern an vergangene Größe. Die Privatisierung der Bank ist für 2017 geplant; darauf soll sie der neue Generaldirektor Alexander Picker vorbereiten. 40 Prozent der Bank hält der serbische Staat; größere Anteile halten die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie die Weltbank. Neben der fachlichen Qualifikation spielte bei der Bestellung auch die Sprachkenntnis eine Rolle, bestätigt Alexander Picker:



„Die Bank funktioniert alleine nur auf Serbisch; wir haben einen Übersetzungsdienst aber nur für den Aufsichtsrat. Und die internen Dokumente sind alle auf Serbisch. Das heißt, ohne die Sprache wäre es wahrscheinlich nicht möglich gewesen, diese Position einzunehmen.“

Die Komercijalna Banka hat fast 240 Filialen und Außenstellen sowie 2900 Mitarbeiter in Serbien; sicher zu viel für eine Bilanzsumme von etwa drei Milliarden Euro. Doch harter Personalabbau ist wegen der ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Lage Serbiens keine Option. Mitarbeiter sollen Berater und weniger Verkäufer sein, heißt die Devise, die Alexander Picker vertritt:

„Wir möchten die Filialen behalten, wir möchten sehen, dass wir in den Filialen unsere Kunden wirklich beraten können, und zwar mit echten Leuten. Auf der anderen Seite wollen wir ein System dazu nehmen, ein digitales System, Fintec, wie das generell jetzt genannt wird, und mit diesem System unsere Berater unterstützen.“

In Serbien sind die Lohnkosten deutlich niedriger als in Österreich; trotzdem sei Kundenbindung durch Mitarbeiter nicht nur in Serbien möglich, betont Picker

„Es ist auch der Plan, in Österreich Filialen zu machen, und dieses Konzept zuerst für die Serben in Österreich einmal auszurollen. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass dies auch in Österreich möglich ist.“

Dass Kunden immer mehr Bankgeschäfte selbst abwickeln sollen hält Alexander Picker für einen Irrweg. Seinen Weg will er abgesehen von Serbien und Österreich auch im gesamten ehemaligen Jugoslawien versuchen wohin die Bank ebenso expandieren will wie auch nach Russland.

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