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Ungarn schließt Grenze zu Serbien

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Berichte Serbien
Ungarn hat offiziell um Mitternacht die Grenze zu Serbien geschlossen. Außerdem sind seit Mitternacht neue Gesetze in Kraft, die einen illegalen Grenzübertritt mit hohen Haftstrafen belegen. Darüber wurden auch die Flüchtlinge informiert, die vor Mitternacht noch am serbisch-ungarischen Grenzübergang auf Einlaß warteten. Das letzte Schlupfloch an der grünen Grenze hatte Ungarn bereits am Nachmittag geschlossen. Von der serbischen Grenze berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz  

Für Syrer, Afghanen, Iraker und andere Menschen aus den Krisenherden der Welt war der Weg zum Grenzübergang Horgos 2 ein Wettlauf mit der Zeit. Gegen 0030 war dann Schluß, teile die ungarische Polizei mit, dass der Grenzübergang zu Serbien nicht mehr geöffnet wird. Zuvor wurden noch Asylwerber durchgelassen, von der Familie bis hin zu Invaliden, die sich durch den schmalen Durchlass drängten, um die wartenden Autobusse zu erreichen. Ob und wann sie an der ungarisch-österreichischen Grenze eintreffen werden, ist unklar. Sicher ist, dass auch nach der Schließung der ungarischen Grenze zu Serbien der Strom anhielt. Doch zunächst waren keine Fahrzeuge vorhanden, um die Menschen von Horgos 2 ins Auffanglager nach Kanijza zu bringen. Serbien hat angekündigt, dass es von Ungarn keine Personen zurücknehmen wird, die über das EU-Land Griechenland eingereist sind. Angedroht wurde auch die Stationierung serbischer Soldaten an der Grenze, an der bereits ungarische Truppen eingesetzt sind. Der Strom an Menschen dürfte jedenfalls weiter anhalten; aus Griechenland und Mazedonien sind weitere Tausende auf dem Weg. Wie viele an die serbisch-ungarische Grenze kommen werden, oder ob sich die Massenwanderung an die Grenze zu Kroatien verlagert, werden die nächsten Tage zeigen.  

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