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Oberösterreicher als Eisverkäufer in Belgrad

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Firmen aus Österreich zählen zu den größten Investoren im Balkan-Land Serbien. Dazu gehören aber nicht nur die üblichen Großbetriebe wie Banken oder Versicherungen. So betreibt in Belgrad ein Oberösterreicher bereits zehn Eissalons. Die Firma Moritz Eis will sich durch besondere Qualität und ausgefallene Sorten von den üblichen Anbietern und Konditoreien absetzen, ein Plan, der bisher von Erfolg gekrönt war. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Ebenso wie Linz hat Belgrad eine sehr ausgeprägte Kaffeehauskultur. Das schon beinahe südliche Ambiente zeigt sich vor allem im Sommer. Darauf setzt auch der Oberösterreicher Moritz Fried, der unter dem Namen „Moritz Eis“ in Belgrad bereits 10 Eissalons betreibt. Der deutsche Name soll den Qualitätsanspruch unterstreichen und ausgefallene Sorten wie Kürbis oder Baklava sollen zu mehr Eiskonsum im ganzen Jahr anregen. 150 Sorten wurden bereits entwickelt, abhängig natürlich von der Saison. Doch warum kam der 37jährige Gmundener ausgerechnet auf die Idee, Eis in Belgrad verkaufen zu wollen? Moritz Fried sagt dazu:

"Eis aus dem Grund, weil für mich klar war, bis zu unserem Markteintritt gab es hier kein gutes Eis in Serbien. Anderseits gibt es diese tollen, hochwertigen Früchte und Gemüse, und je hochwertiger der Imput ist, desto besser ist dann auch das Resultat.“

80 Prozent der Rohstoffe stammen aus Serbien. Beim Fruchteis liegt der Anteil der Früchte bei 50 Prozent und damit höher als in Serbien üblich. Wegen der guten Qualität sind die Belgrader auch bereit, mehr zu bezahlen. Eine Spachtel kostet umgerechnet 70 Cent, das ist teurer als in anderen Eisgeschäften. Der Oberösterreicher kam 2007 zum ersten Mal nach Belgrad; das nach wie vor belastete Image der Stadt hält Moritz Fried für falsch:

"Wenn ich in Österreich bin, wenn ich dort erzähle, wo ich lebe, dann schauen mich die Leute eigentlich immer so verstört an, und meinen, ob ich irgendetwas angestellt habe, dass ich in Belgrad lebe. Aber es gibt keine andere Stadt wahrscheinlich in Osteuropa, die in dieser Größe so ein kulturelles Angebot hat, die so eine Lebensqualität hat."

Dazu zählt die Lage an der Mündung von Donau und Save; Wassersport ist auch ein Hobby von Moritz Fried, der mit seinen Eisgeschäften auch bereits in Montenegro, Rumänien und Ungarn präsent ist.

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