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Massendemonstration gegen Kosovo-Unabhängigkeit

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Kleine Zeitung
Berichte Serbien
In Belgrad herrschte in den späten Abendstunden das Chaos. Randalierende Jugendliche zogen durch das Stadtzentrum. Die Botschaft der USA und mehrere westliche Geschäfte im Zentrum brannten. Die Ausschreitungen begannen nach eine Massenkundgebung gegen die Unabhängigkeit des Kosovo. Während sich die nationalistische Creme de la Creme unter Ministerpräsident Vojislav Kostunica und dem Ultranationalisten Tomislav Nikolic zum Gebet für Serbien in der Kirche des Heiligen Sava versammelte, zogen die Randalierer zunächst zum Botschaft der USA. Sie wurde in Brand gesetzt, Polizei war weit und breit nicht zu sehen. Angezündet wurden auch Geschäfte von MacDonalds, westliche Kleidergeschäfte und bei einer Raiffeisenbank gingen die Fensterscheiben zu Bruch. Während auf den Straßen von Belgrad das Chaos tobte übertrug das Staatsfernsehen noch im den Gottesdienst.

Nach etwa einer Stunde der Ausschreitungen griff die Polizei doch ein, und das Regierungsviertel und die Hauptstraße im Zentrum stanken erbärmlich nach Tränengas. Entlang der Hauptstraße Richtung Platz der Republik sah man eingeschlagene Fensterscheiben und schließlich doch auch Sondereinheiten der Polizei, die Parlament, Präsidentenpalast und eine serbische Bank schützen. 20 Meter daneben plünderten Rowdys einen bereits geschlossenen MacDonalds, ohne dass die Polizei einschritt. Als erster Spitzenpolitiker rief Präsident Boris Tadic zum Ende der Ausschreitungen auf. Von Kostunica und Nikolic war zunächst nichts zu hören. Bei der Kundgebung am Nachmittag hatten sie vor etwa 200.000 Teilnehmern erklärt, Serbien werde niemals auf den Kosovo verzichten. An eine EU-Annäherung Serbiens ist in absehbarer Zeit jedenfalls nicht zu denken

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