Höchststrafen im Mordfall Djindjic
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Der Prozess dauerte dreieinhalb Jahre und stellte die serbische Justiz auf eine schwere Probe. Ein Kron- und ein Augenzeuge wurden ermordet; ein stellvertretender Ankläger wurde wegen krimineller Machenschaften in einem anderen Mafia-Prozess verhaftet. Die vorsitzende Richterin erhielt Drohungen per SMS. Die Absendernummer gehörte dem Direktor des Gefängnisses, in dem der Hauptangeklagte Milorad Ulemek einsitzt. Er wurde wegen anderer politischer Morde und Attentate bereits zu insgesamt 55 Jahren Haft verurteilt. Dazu zählen die Ermordung des ehemaligen serbischen Präsidenten Ivan Stambolic im August des Jahres 2000 und der inszenierte Autounfall im Oktober 1999, bei dem vier Oppositionspolitiker ums Leben kamen. All diese Taten soll Ulemek in letzter Konsequenz im Auftrag von Slobodan Milosevic ausgeführt haben. Zu seinen Motiven im Mordfall Djindjic hieß es in der Anklage, Ulemek habe durch das Attentat die Ultranationalisten wieder an die Macht bringen und seine Auslieferung an das Haager Tribunal verhindern wollen. Außerdem sollte ein Schlag gegen die Organisierte Kriminalität verhindert werden, den Zoran Djindjic bereits vorbereitet hatte. Mögliche politische Hintergründe des Attentats blieben ungeklärt, nicht zuletzt deshalb, weil das Gericht die Vorladung der Führung des Geheimdienstes und von Ministerpräsident Vojislav Kostunica nicht zuließ.