Visa-Handel mit Österreich
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Kleine Zeitung
Berichte Serbien
Ihre Dienste bieten Visa-Händler über Halo Oglasi noch immer an, obwohl bereits beim ersten großen Skandal bei der österreichischen Botschaft in Belgrad vor drei Jahren diese Zeitung als Mittel zur Geschäftsanbahnung genannt wurde. Das Außenministerium in Wien hat mehrmals in Belgrad interveniert, um derartige Inserate zu unterbinden, doch bisher ohne Erfolg. Bei der Tagung der Balkan-Justizminister in Wien sagte der serbische Justizminister, ein Verbot derartige Inserate könne nur nach Prüfung des Einzelfalles erfolgen. Dies gilt nach Angaben von Justizministerin Karin Gastinger auch für Österreich, doch in Serbien ist bisher eben offensichtlich nichts geschehen, was greifbare Resultate gebracht hätte. Daher bleibt auch unklar, wie groß das Interesse Serbiens tatsächlich ist, Händler zu verhaften; anderseits weiß Serbien, dass ohne bessere Rechtssicherheit, ohne bessere Überwachung seiner Grenzen und ohne größere Fälschungssicherheit seiner Pässe erhoffte Visa-Erleichterungen nicht zu erreichen sind.
Doch diese Standards sind noch nicht erreicht; daher wird das Geschäft wohl weitergehen, zumal Händler nicht zwangsläufig auf korrupte Beamte angewiesen, um erfolgreich zu sein. Firmenlogos sind über das Internet leicht zu kopieren und für gefälschte Einladungen zu missbrauchen, zumal etwa die Botschaft in Belgrad pro Jahr 40.000 Visa ausstellt und geschickte Fälscher wegen der Arbeitsüberlastung gute Erfolgschancen haben.