Djindjic-Mordprozeß in Belgrad und Präsidentenwahl
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Unabhängig davon sind die politischen Folgen der Anschuldigung groß. Jovanovic ist noch immer Mitglied in Djindjics Partei, die nun von Boris Tadic geführt wird. Tadic erreichte gestern beim ersten Durchgang der serbischen Präsidentenwahl mit 27 Prozent den zweiten Platz knapp hinter dem Ultranationalisten Tomiclav Nikolic, der 30 Prozent gewann. Legijas Aussage könnte viele Serben davon abhalten, in der Stichwahl für Tadic zu stimmen, die im ersten Durchgang für den Unternehmer Bogoljub Karic und für den Kandidaten der Regierung, Dragan Marsicanin, gestimmt haben. Karic erreichte 19, Marsicanin nur 13 Prozent. Der Kandidat der Regierung von Ministerpräsident Vojislav Kostunica erlitt somit eine massive Niederlage, die auch die Minderheitsregierung weiter schwächt. Sie müsste sich nun klar hinter Tadic stellen, um dessen Sieg zu sichern. Doch nach Legijas Aussage ist es nun noch fraglicher, ob es im Falle von Kostunica dazu kommt und wenn ja, ob ihm seine Wähler folgen werden. Das gilt auch für die Wähler von Bogoljub Karic. Tadics Partei wird von vielen Medien und Politikern vorgeworfen, dass sie sich noch nicht ausreichend von Funktionären distanziert hat, die in der Zeit der Regierungsbeteiligung enge Kontakte zur Unterwelt gehabt haben sollen.