Auf zum letzten Gefecht ?
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Die Opposition kritisiert, daß sie keine Möglichkeit bekommen habe, daß von der Wahlkommission vorgelegte Ergebnis zu über-prüfen. Nach Angaben des oppositionellen Vertreters Sinisa Nikoloic wurde die Zahl der Wahlberechtigten von mehr als 7,8 auf 7,2 Millionen reduziert. Begründet wird das von der Wahlkommission damit, daß aus etwa 300 Wahlkreisen im Kosovo keine Ergebnisse eingelangt seien. Gegenüber den von der Kommission vorgestern gemachten Angaben hat sich der Rückstand von Milosevic auf Kostunica sogar noch um 60.000 Stimmen erhöht. Da Kostunica aber nach offiziellen Angaben knapp unter 50 Prozent geblieben ist, wird es einen zweiten Wahlgang geben. Offen ist, ob die Opposition daran teilnimmt, Bei den Massendemonstrationen in der Nacht in Belgrad und anderen Jugoslawischen Städten lehnten Kostunica und die Opposition einen zweiten Durchgang ab. Insgesamt gingen in Belgrad und anderen serbischen Städten Hunderttausende Bürger auf die Straße.
Vor allem das Stadtzentrum von Belgrad war überschwemmt mit Menschen. In der jugoslawischen Hauptstadt sollem 200.000 Bürger auf den Beinen gewesen sein. Die genau Zahl vermochte niemand zu sagen, nicht nur in Belgrad, sondern auch in Nis, Novi Sad und Kragujevac, sowie in anderen serbischen Städten. Die Demonsrationen verliefen friedlich, dafür hatten Würstelstände, Grills, und Pizzerien Hochbetrieb.
Ursprünglich hätten Rassel oder Ratsche das einzige Lärminstrument der oppositionelen Demonstranten in Belgrad sein sollen. Denn ein serbisches Sprichwort lautet: „Er ist zersprungen wie eine Rassel“ – d.h., er ist fertig, wobei Slobodan Milosevic gemeint wird. Statt der Rassel waren am Nachmittag bereits weit lautere und stärkere Geräusche vor dem Bundesparlament zu hören, wo die Kundgebung geplant war. Denn die Bühne für die Siegesfeier von Präsidentschaftskandidat Vojislav Kostunica mußte auf Anordnung der Polizei wieder abgebaut werden. Anlaß dazu war ein Antrag der Zentralen Wahlkommission, die im Parlament tagt und bei der Opposition nicht besonders beliebt ist. Gegen den Abbau protestierten die vorbeifahrenden Belgrader unüberhörbar und mehrere Stunden lang. Schließlich fand die Versammlung dann auf dem Platz der Republik im Zentrum statt.