Tag der Trauer in Serbien
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Neue Erkenntnisse über die Mörder und deren Hintermänner hat die Regierung noch nicht mitgeteilt. Bekanntgegeben wurde nur, daß etwa 40 Verdächtige verhaftet worden seien. Gerüchte besagen, daß auch der frühere Chef der serbischen Staatssicherheit und ein ehemaliger Kommandant einer Sonder-einheit zur Terrorbekämpfung verhaftet wurden. Doch die mutmaßlichen Drahtzieher des Attentats auf Ministerpräsident Zoran Djndjic sind noch flüchtig. Zu ihnen zählt auch Milorad Lukovic, der bis vor knapp zwei Jahren eine serbische Sonderpolizeieinheit führte. Mehr als 20 führende Mitglieder eines Mafiaklans werden steckbrieflich gesucht. Dieser Klan wird von der Regierung für den Mord verantwortlich gemacht.
Getroffen hat die Regierung auch eine vorläufige Regelung für die Amtsführung. Sie sieht vor, daß fünf stellvertretende Ministerpräsidenten die Amtsgeschäfte des ermordeten Zoran Djindjic abwechselnd führen. Jeder dieser Politiker wird eine Woche geschäftsführender Regierungschef sein. Den Anfang macht Nebojsa Covic. Covic ist ein pragmatischer Politiker, der vor zwei Jahren den Albaneraufstand in Südserbien mit Hilfe von EU, NATO und OSCE einigermaßen entschärfen konnte. Covic erwarb sich damals das Vertrauen des Westens. Der Politiker war Anfang der 90iger Jahre Mitglied der Sozialistischen von Slobodan Milosevic und Bürgermeister von Belgrad. Früher als anderer Reformpolitiker kehrte er Milosevic den Rücken und wandte sich der demokratischen Opposition zu. Covics Charakter aber auch das Profil der anderen vorgesehen amtsführenden Ministerpräsidenten kann als Zeichen für eine besonnene Politik Serbiens in diesen Krisenzeiten gewertet werden.