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Svetozar Marovic Präsident Serbiens und Montenegros

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Kleine Zeitung
Berichte Serbien
Der neue Präsident des Staatengebildes Serbien und Montenegro, der 48-jährige Svetozar Marovic, ist Montenegriner und hat eine lange politische Karriere hinter sich. Geboren in der Hafenstadt Kotor begann seine politische Laufbahn in der Kommunistischen Partei des alten Jugoslawien. Marovic war Präsident der montenegronischen Jugendbewegung, Bürgermeister in Budva aber auch Abgeordneter in Montenegro und im Bundesparlament. 1998 sagte er sich mit dem derzeitigen montenegrinischen Ministerpräsidenten Milo Djukanovic von Slobodan Milosevic los. In der montenegrinischen Regierungspartei DPS ist Marovic stellvertretender Vorsitzender und hinter Djukanovic und Parlamentspräsident Filip Vujanovic die Nummer drei. Im Gegensatz zu Djukanovic ist Svetozar Maraovic kein erklärter Befürworter der Los-lösung Montenegros von Serbien. Daher galt er auch als Alternative, sollte Djukanovic mit seinem Kurs scheitern. Marovic ist getauft und gehört der serbisch-orthodoxen Kirche in Montenegro an. Die Verbindung von Kirche und kommunistischer Vergangenheit sowie gute Kontakte zur Opposition haben Marovic den Ruf eingebracht, Gegensätze gut verbinden zu können. Seine Kritiker sehen diese Vielseitigkeit eher negativ und verweisen auch auf Marovics angeblichen Reichtum. Der soll aus dem Zigarettenschmuggel und auch daher stammen, daß unter seiner Schirmherrschaft in der Touristenstadt Budva, so manches Gebäude ohne Genehmigung errichtet werden konnte. Marovic weist all diese Vorwürfe zurück. Als Präsident will er nun dazu beitragen, daß Serbien und Montenegro schneller an die EU herangeführt werden. Doch Marovics Beitrag wird eher bescheiden bleiben, obwohl er nicht nur Präsident sondern gleichzeitig auch Regierungschef es neuen Staates ist. Denn die wahre Macht liegt bei den zwei Teilstaaten und damit bei Milo Djukanovic und Serbiens Ministerpräsident Zoran Djindjic. Gewählt ist Marovic zwar für vier Jahre, doch könnte sein Mandat bereits früher enden, sollte Montenegro nach dem Ablauf des dreihjährigen Mora-toriums sich in einem Referendum für die Unabhängigkeit entscheiden. Svetozar Marovic hat Jus studiert, ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter.
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