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Serbische Führung berät über Kosovo

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Berichte Serbien
J18 07042013 Serbische Führung berät über Kosovo-Vorschläge Wehrschütz Mod

Bis Morgen Mitternacht muss Serbien entscheiden, ob es die Kosovo-Vorschläge der EU annimmt oder ablehnt. Die Staatsführung berät seit Tagen praktisch in Permanenz. Serbien ist mit den angebotenen Rechten für die Kosovo-Serben vor allem im Nord-Kosovo unzufrieden. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

In Belgrad hat der sozialistische Ministerpräsident Ivica Dacic mit allen Parlamentsparteien über die Haltung Serbiens zu den Vorschlägen der EU beraten. Dabei sind die Bruchlinien klar. Die kleineren pro-westlichen Parteien sind für die Annahme, eine kleinere nationalistische Partei ist dagegen. Entscheidend wird die Haltung der stärksten Regierungspartei, der nationalkonservativen SNS sein. Ihr Parteipräsidium tagt morgen ab acht Uhr früh. Parteivorsitzender und Verteidigungsminister Alexander Vucic ist eher für die Fortsetzung der EU-Annäherung. Gleiches gilt für Ministerpräsident Dacic. Doch beide brauchten aus Brüssel im Grunde etwas mehr Zugeständnisse, um die bittere Kosovo-Pille schlucken zu können. Dabei geht es vor allem um die Frage, was Belgrad dafür erhält, dass es die Ausdehnung der kosovarischen Hoheitsrechte auf den serbischen Nordteil des Kosovo akzeptiert. Dacic und Vucic können oder wollen nicht akzeptieren, dass der geplante Gemeindebund der zehn Serben-Gemeinden im Kosovo keine Zuständigkeiten bei Polizei und Justiz erhalten soll. Strikt gegen die EU-Vorschläge sind die serbisch -orthodoxe Kirche und Staatspräsident Tomislav Nikolic.
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